Anfang Dezember lud Sektionschefin Angelika Schätz eine Delegation der Stadt Graz mit Magistratsdirektor Martin Haidvogl in das Finanzministerium in die Wiener Himmelpfortgasse ein. Anlass dafür war ein von der Präsidialamtsleiterin Verena Ennemoser initiiertes Projekt zur Digitalisierung der Grazer Stadtverwaltung.
Projekt zur Digitalisierung
Die Bundesregierung verfügt über zahlreiche digitale Behördenregister wie etwa das Melderegister, das Firmenbuch oder das Unternehmensregister. Ziel der Zusammenarbeit ist es, die Nutzung dieser digitalen Services zu optimieren, um Amtswege für Kund:innen einfacher zu gestalten. Denn überall dort, wo für Anträge bisher Nachweise (behördliche Urkunden) vorgelegt werden (müssen), soll die Magistratsabteilung künftig eine Abfrage im digitalen Register durchführen. Die Ziele des Projekts sind klar: Für alle, die ein Ansuchen an die Stadt Graz stellen, soll dies künftig noch einfacher werden. Außerdem sollen die Formulare der Stadt „abgespeckt" werden, es soll nur mehr angegeben werden: Wer bin ich? Was will ich? So soll die Vorlage von Dokumenten weitgehend unterbleiben.
Innovativer Lösungsansatz
Die technische Lösung für dieses Ziel bietet ein vom Finanzministerium in Kooperation mit dem Bundesrechenzentrum entwickeltes neues Service: Der „Register- und Systemverbund" (RSV). Dieser Register- und Systemverbund wird künftig die zentrale Datenplattform für Behörden, um Abfragen auf Zentrale Bundesregister durchzuführen. Aufgrund der guten Kontakte der Präsidialabteilung und der ITG Informationstechnik Graz GmbH, ist es gelungen, die Verantwortlichen beim BMF für ein Kooperationsprojekt zugewinnen. Die Berechnung der Kindergartenbeiträge wird ab Mai 2023 auf dieses Weise erstmals weitgehend digital ermöglicht werden. Während bisher für eine Beitragsermäßigung umfangreiche Einkommensbelege vorgelegt werden, soll dies ab dem Frühjahr nächsten Jahres weitgehend durch digitale Abfrage von Registern umgesetzt werden.
Ein Projekt, viele Beteiligte
Das BMF verfügt durch FinanzOnline über großes Know-how in Sachen Digitalisierung. Für die Stadt Graz bedeutet das, von Profis zu lernen. Die Zusammenarbeit zwischen Finanzministerium, Bundesrechenzentrum, ITG und Stadt Graz erstreckte sich in zahlreichen Workshops und Terminen über das ganze Jahr. Auf den Besuch einer Delegation des BMF im April 2022 in Graz folgte nun im Dezember die „Gegeneinladung" nach Wien.