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Aufholbedarf beim Brandschutz in den Haushalten

02.02.2023

Immer wieder kommt es zu Zimmer- und in weiterer Folge Wohnungs- oder Hausbränden mit Verletzten und auch Toten. Eine aktuelle Erhebung des Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) und Erfahrungen der Wiener Rauchfangkehrer zeigen, dass in puncto Brandschutz Aufholbedarf in Österreichs Haushalten herrscht. So weist mehr als die Hälfte der Mehrparteienhäuser verstellte Fluchtwege auf. Gegenstände, die im Hausflur abgestellt sind, leicht umstürzen, einengen oder brennbar sind, können im Ernstfall eine Stolperfalle darstellen, eine stärkere Brandentwicklung forcieren und somit einer ungehinderten Flucht sprichwörtlich im Wege stehen. Das Abstellen von beispielsweise Kinderwägen, Fahrrädern oder selbst von Schuhen im Hausflur ist daher unzulässig und im Ernstfall brandgefährlich.

Auch bei der Umsetzung weiterer Sicherheitsvorkehrungen ist noch Luft nach oben: In jedem dritten Stiegenhaus ist kein Feuerlöscher (27 %) und in jedem zweiten Wohnhaus keine gesetzlich vorgeschriebene Kennzeichnung von Fluchtwegen (53 %) vorhanden.

Risiko verstellter Fluchtwege oft nicht bewusst

Die Überprüfung der Fluchtwege sollte jedoch nicht nur in Stiegenhäusern und Gängen, sondern auch in besonders sensiblen Bereichen wie Kellern und Dachböden erfolgen. Dort abgestellte Gegenstände und Lagerungen machen die Flucht der Bewohner:innen vor Feuer und Rauch oft unmöglich. Auch erschweren blockierte Hausgänge im Brandfall besonders im Dunklen, falls die Beleuchtung ausfällt, eine effiziente Brandbekämpfung durch die Feuerwehr.

Die Rauchfangkehrer sind gesetzlich beauftragt, die Hausverwaltungen bzw. die Eigentümer:innen und Bewohner:innen aufzufordern, in Stiegenhäusern abgestellte Gegenstände wie z. B. Fahrräder, Möbel, Kinderwägen, Müll, Zeitungsstapel, zu entfernen. Erfolgt die Entsorgung nicht, sind die Rauchfangkehrer zur Anzeige verpflichtet. 

Seit 2008 sind Brandmelder in neu errichteten bzw. umgebauten Wohnungen vorgeschrieben, allerdings bisher nur in einem Teil der Wohnungen vorhanden. Deshalb wird die Nachrüstung von Rauchmeldern in allen älteren Wohnungen dringend empfohlen. Diese Geräte sind im gut sortierten Elektro-Fachhandel erhältlich und kosten meist um die 50 Euro.

Zur Verdeutlichung der Gefahren durch fehlende Rauchwarnmelder und verstellte Fluchtwege haben KFV und Wiener Rauchfangkehrer zwei Videos produzieren lassen, die auf www.rauchfangkehrer.wien abrufbar sind.

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