Im Viertel Jakomini-Süd ist was im Gange. Das wurde beim gestrigen Auftakt (15. März 2023) zum „Stadtteilleitbild Jakomini-Süd“ im BORG Monsberger sehr deutlich. Der Vortragssaal war mit interessierten Menschen sehr gut gefüllt, sozusagen als Premieren-Publikum mit aktiver Rolle. Vizebürgermeisterin Judith Schwentner, Stadtbaudirektor Bertram Werle und Stadtplanungsamtsleiter Bernhard Inninger stellten sich gleich zu Beginn den Fragen des Moderator:innenteams vom städtischen Referat für Bürger:innenbeteiligung Wolf-Timo Köhler und Barbara Bretterklieber und sprachen darüber, was sie sich von diesem ersten Grazer Stadtteilleitbild erwarten bzw. erhoffen.
Vizebürgermeisterin Judith Schwentner: „Ich freue mich, dass so viele Menschen gekommen sind und Lust daran haben, beim Stadtteilleitbild mitzumachen. Wir sind hier alle ,Versuchskaninchen’, also die Ersten, die so etwas probieren. Ich sehe hier viel Potenzial, den Stadtteil der Zukunft zu entwickeln. Das gelingt uns nur gemeinsam mit Ihnen."
Konkret wird der Bereich zwischen der Messe im Norden, dem Fußballstadion im Süden, der Münzgrabenstraße im Osten und der Raiffeisenstraße im Westen genau unter die Lupe genommen. Bei Besuchen vor Ort, mobilen Kaffeetreffen und Infopoints im SMZ Stadtteilzentrum Jakomini und im Nachbarschaftszentrum Café Jakomini, Stadtteilspaziergängen für Jung und Alt, aber auch über die Onlineplattform www.mitgestalten.graz.at kann man in den nächsten zweieinhalb Monaten deponieren, was es in diesem Grätzel an Besonderheiten, Potenzialen, Schwachstellen, Bedürfnissen und Visionen gibt.
„Denn“, war sich Stadtbaudirektor Bertram Werle sicher, „auch wenn wir in unseren Planungsabteilungen viel Fachwissen mitbringen, so haben Sie, die hier leben, arbeiten und in die Schule gehen, die Expertise vor Ort. Verschmelzen wir diese, können gute Lösungen gelingen. Der direkte Kontakt zu Ihnen als Bürgerinnen und Bürger ist uns ein großes Anliegen.“
Stadtplanungsamtsleiter Bernhard Inninger erklärte, dass man von städtischer Seite zwar einen guten planlichen Überblick über das Viertel habe, „nun wollen wir aber ganz konkret auf einzelne Fälle genau hinschauen und erfahren, welche Erfahrungen und welches Wissen Sie hier vor Ort haben. Im Idealfall heißt das, dass die Information in beide Richtungen fließt."
Das noch zu erarbeitende Leitbild ist lebendiger als anderen Planungsinstrumente, hat aber nicht die Rechtsverbindlichkeit einer Verordnung. Grünraum, soziale Infrastruktur, öffentliche Flächen und qualitätsvolle Durchwegungen für die aktive Mobilität sind nur einige der Themen. Zudem geht es um Wissenstransfers zu den städtischen Abteilungen und Informationsaustausch zu und mit den privaten Entwickler:innen
Das Team rund um Eva Benedikt und Oliver Konrad aus der Stadtplanung sowie Wilfried Krammer, Barbara Bretterklieber, Marco Muchitsch und Wolf-Timo Köhler aus der Stadtbaudirektion zeichnet für dieses Projekt verantwortlich und ist in den nächsten Wochen vor Ort unterwegs, um möglichst viele Menschen um Ihre Erfahrungen, Eindrücke und Visionen zu bitten. Alle kommenden Termine gibt es unter: www.graz.at/stadtteilleitbild
Im Anschluss an die Vorstellung des Pilotprojekts gab es bereits konkrete und kritische Fragen und Statements aus dem Publikum, bevor man in verschiedensten Info-Kojen sowohl mit städtischen als auch externen Fachleuten ins Gespräch kam.