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„Peri-Box“ an Grazer Schulen

An drei Grazer Schulen und im Sozialamt werden im Rahmen eines Pilotprojekts Hygieneartikel kostenlos bereitgestellt.

23.03.2023
Präsentierten die Peri-Box in der Mädchen-Toilette der NMS-Algersdort:GR Anna Slama, Priska Pschaid, Doris Kirschner, BGM.in Elke Kahr, GR Anna Robosch, Schulleiter-Stv. Sigrid Carbonare-Godina.
Präsentierten die Peri-Box in der Mädchen-Toilette der NMS-Algersdort:GR Anna Slama, Priska Pschaid, Doris Kirschner, BGM.in Elke Kahr, GR Anna Robosch, Schulleiter-Stv. Sigrid Carbonare-Godina. © Stadt Graz/Fischer

So selbstverständlich wie das Vorfinden von Klopapier auf Toiletten, sollte es auch sein, dass Frauen und Mädchen auf  Damentoiletten Hygieneartikel zur Verfügung gestellt werden. An drei Grazer Mittelschulen ist das seit dem Semesterbeginn der Fall: in der NMS St. Peter, NMS Albert Schweitzer und in der NMS Algersdorf wurde im Rahmen eines Pilotprojekts die „Peri-Box" installiert. Aus dieser dezenten metallenen Box können die Schülerinnen Tampons und Slipeinlagen kostenlos entnehmen. Auch das Wohnhaus für Frauen, die Anlaufstelle der Mobilen Sozialarbeit/Streetwork, die Erstberatungsstelle und die öffentlichen Toiletten im Bereich des Sozialamtes wurden ausgestattet. 

Vorstellung des Pilotprojekts

Bürgermeisterin Elke Kahr war heute gemeinsam mit der Leiterin des Referats Frauen und Gleichstellung, Doris Kirschner sowie Priska Pschaid vom der Internen Gleichstellungsmanagement der Stadt Graz sowie den Gemeinderätinnen Anna Slama (Grüne) und Anna Robosch (SPÖ) zur Vorstellung des Pilotprojekts zu Gast bei Direktorin-Stv. Sigrid Carbonare-Godina in der NMS Algersdorf in Graz-Eggenberg. Damit wird ein Vorhaben, das im Regierungsprogramm "Gemeinsam für ein neues Graz" festgehalten ist und auch schon in einem Antrag von Anna Robosch aus dem Jahr 2021 und einem Dringlichen Antrag von Gemeinderätin Zeynep Aygan-Romaner aus dem vergangenen Jahr eingefordert wurde, umgesetzt.

Finanzielle Belastung

Robosch und Slavana berichteten über unzählige positive Rückmeldungen von Mädchen, die vom Vorhandensein einer Peri-Box bereits profitiert haben. Beide treten entschieden für die Enttabuisierung des Themas Menstruation ein und wiesen auch auf die finanzielle Belastung, die sich aus der Kauf von Hygieneartikel über viele Jahre hinweg ergibt. Binden und Tampons sind teuer und im Lauf eines Lebens kommen große Geldsummen zwischen 7.000 und 15.000 Euro zusammen, die dafür aufgewendet werden müssen. Der Begriff Periodenarmut bringt zum Ausdruck, dass diese Kosten für armutsbetroffene Frauen und Mädchen fast nicht leistbar sind.

Erdbeer- oder Ketchupwoche

Bürgermeisterin und Frauenstadträtin Elke Kahr freut sich sehr, dass dieses Pilotprojekt endlich zur Umsetzung kommt: „Ich bin stolz, dass wir das wir die Peri-Boxen nun umsetzen können. Ich danke den Schulen, die mitmachen, und allen, die bei der Umsetzung geholfen haben. Es ist wichtig, das alle Mädchen und Frauen Zugang zu Hygieneartikeln haben."

„Ein Tampon ist nur 3 cm groß und trotzdem immer noch ein so großes Tabuthema, dass es sogar Auswirkungen auf die Bildungschancen von Mädchen und Frauen hat. Im Zuge unserer Kampagne für Gratis Menstruationsprodukte habe ich dutzendfach Rückmeldungen von jungen Frauen bekommen, die regelmäßig während ihrer Periode nicht in die Schule gehen, weil sie sich keine Menstruationsprodukte leisten können. Das ist auch in internationalen Studien belegt. Gratis Menstruationsartikel sollten daher in Bildungsstätten genauso selbstverständlich werden wie gratis Klopapier", fordert Gemeinderätin Anna Robosch. Ihre Gemeinderatskollegin Anna Slama macht klar: „Menschen, die menstruieren, können sich nicht aussuchen, ob und wann sie bluten. Aber wir können uns aussuchen, wie wir damit umgehen und sie unterstützen wollen."

Für die Enttabuisierung ist auch Doris Kirschner: „Erdbeer- oder Ketchupwoche, rote Tante, Besuch haben - es wird Zeit, die Periode beim Namen zu nennen und sich nicht mehr dafür schämen zu müssen."

 

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Ihre Kommentare (2)

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  • Redaktion Abt. f. Öffentlichkeitsarbeit, 28.03.2023,
    Peri-Box

    Es gibt verschiedene Befragungen und Berechnungen weltweit, wie viel eine Frau im Laufe ihres Lebens für Menstruationsartikel ausgibt.
    Eine britische Umfrage bei 2.000 Frauen zwischen 18 und 45 Jahren hat z. B. ergeben, dass sich die Kosten für die Menstruation im Laufe eines Lebens einer Frau durchschnittlich auf 20.700 € belaufen.
    Eine Firma in Österreich, die Monatshygiene-Artikel vertreibt, hat berechnet, dass das Periodenleben rund 7.000,- € kostet.
    In Amerika hat eine Befragung sogar über 25.000 € ergeben.
    Die Angaben, die üblicherweise verwendet werden, haben sich also zwischen 7.000 und 15.000 € eingependelt.
  • Stefan H, 27.03.2023,
    Fantasiezahlen

    Hat diese Fantasiezahlen von 7-15k € mal jemand hinterfragt?

    Bitte einmal nachrechnen....