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Schritte gegen Altersdepression, Demenz & Co

20.06.2023
Brainy
Brainy© Pixabay / Mohamed Hasan

Das 2022 überarbeitete Grazer Alterspsychiatrische Modell sieht vor, bestehende Versorgungsstrukturen deutlich zu erweitern. Mit der deutlichen Aufstockung der finanziellen Mittel für Hausbesuche bei alterspsychiatrisch erkrankten Personen der GFSG-Projekte Sopha, StuBe und PIA - PartnerIn im Alter werden nun entschiedene Umsetzungsschritte gesetzt. Die beiden Sopha-Bereiche erhalten zusammen 250.000 Euro,  PIA Partner im Alter 59.400 Euro. Bislang mussten diese Einrichtungen mit rund 100.000 Euro das Auslangen finden.

 „Rund zehn Prozent der Menschen über 65 Jahren haben auf Grund von Altersdepression, Demenz oder anderer alterspsychiatrischer Erkrankungen einen Unterstützungsbedarf. Der deutliche Ausbau der Förderungen für Sopha und PIA sind ein wesentlicher Baustein, um das Grazer Alterspsychiatrische Modell in konkrete Umsetzung zu bringen", so Gesundheits- und Pflegestadtrat Robert Krotzer.

Die drei Projekte im Detail

Sopha

Sopha biete eine mobile gerontopsychiatrische Betreuung zu Hause bzw. im sozialen Umfeld der zu betreuenden Person. Ziel ist die Betreuung älterer Menschen mit sozialpsychiatrischen Problemstellungen durch Hausbesuche sowie die Entlastung des sozialen Netzwerkes, um den Verbleib in der gewohnten Wohnumgebung zu gewährleisten.

 

StuBe

Das Projekt StuBe bietet Angehörigen alterspsychiatrisch erkrankter Personen stundenweise Entlastung. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf Menschen mit Demenzerkrankungen. Betroffene Angehörige haben ein erhöhtes Risiko einer Co-Erkrankung, etwa in Form von Burn Out. Durch die stundenweise Betreuung können Angehörige Kraft tanken und Atem holen, während die Angehörigen auch weiterhin gut versorgt sind.

 

PIA - PartnerIn im Alter

PIA - PartnerIn im Alter ist ein 2010 gegründetes ehrenamtliches Projekt. Hier werden Menschen mit alterspsychiatrischen Erkrankungen betreut und das zum Teil über viele Jahre. Dadurch entstehen Freundschaften, soziale Isolation und Einsamkeit im Alter können vermieden werden. Die ehrenamtlich Tätigen sind dabei mit Erkrankungen, Einsamkeit, Ängsten, Endlichkeit etc. konfrontiert und entsprechend belastet, weshalb auch sie professionell begleitet werden.

Das Grazer Alterspsychiatrische Modell im Überblick

Das Grazer Alterspsychiatrische Modell

Das Alterspsychiatrische Modell sieht vor, die bewährten, bereits bestehenden Strukturen noch mehr miteinander zu vernetzen, sie zu stärken und auszubauen. Eine wesentliche Rolle werden Präventionsmaßnahmen spielen. Besonders bei Demenzerkrankungen, aber auch bei allen anderen psychischen Erkrankungen im Alter ist dieser Zugang immens wichtig.

Seit dem Jahr 2003 hat die Stadt Graz bereits zahlreiche wichtige Leuchtturmprojekte auf den Weg gebracht, die die alterspsychiatrische Versorgung garantieren. Dazu gehören die Pflegedrehscheibe, die Alterspsychiatrische Beratungsstelle, die mobile alterspsychiatrische Betreuung, die beiden ehrenamtlichen Projekte PIA - „PartnerIn im Alter", Sopha und Stube - „Stundenweise Betreuung" sowie die Demenztagesstrukturen.

 

Die wichtigsten konkreten Ziele des Alterspsychiatrischen Modells sind (s. S. 23ff):

  • Stärkung des Bestehenden: Es hat sich gezeigt, dass die seit 2003 geschaffenen Versorgungsstrukturen notwendig sind und funktionieren, also weiter ausgebaut und gestärkt werden sollen.
  • Erweiterung des Angebots um Vorsorge und Prävention
  • Prävention in 12 Bereichen: Gerade zum Thema Demenz, aber auch für alle anderen psychischen Erkrankungen im Alter, scheint dieser Zugang immens wichtig zu sein.
  • Verbesserung der Kooperation zwischen dem stationären alterspsychiatrischen Bereich und der ambulanten alterspsychiatrischen Versorgung:
  • Entlastung der Angehörigen: Erster Schritt ist ein bereits konzipiertes Pilotprojekt, um betreuende Angehörige psychisch kranker Menschen, zumindest stundenweise, entlasten zu können.
  • Alterspsychiatrische Tagesstrukturen
  • Spezielle Angebote für alterspsychiatrische erkrankte Menschen mit Zusatzproblemen wie Sucht, Migrationshintergrund, Obdachlosigkeit etc.

 

Der Ausbau bereits bestehender Angebote und die Implementierung neuer Angebotsformen ist zentral für die ausreichende Versorgung im stationären sowie im mobilen Bereich alterspsychiatrischer Konzepte.

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