Der Klimabeirat der Stadt Graz mit frisch gewählten Vorsitzenden ist ein unabhängiges, ehrenamtliches Expert:innengremium. Er unterstützt den Klimaschutz und die Klimawandel-Anpassung der Stadt Graz impulsgebend und beratend. Der im November 2020 gestartete Klimaschutzplan-Prozess dient dabei als Leitfaden.
Neuer Vorsitz und Mitglieder des Klimabeirates
Nach dem ersten fachlichen Austausch bei der konstituierenden Sitzung wählte der neue Klimabeirat am 28. Juni 2023 Vorsitz und Stellvertretung und behandelte aktuelle Themenpunkte. Die Mitglieder im Klimabeirat werden für eine Periode von zwei Jahren bestellt und setzen sich aus Vertreter:innen der Wissenschaft und zivilgesellschaftlicher Organisationen zusammen.
Birgit Bednar-Friedl vom Institut für Volkswirtschaftslehre der Universität Graz wurde zur Vorsitzenden und Tristan Schachner von der Plattform 1,5 Graz zu ihrem Stellvertreter gewählt.
Alle Mitglieder des ehrenamtlichen Klimabeirates:
- Assoz. Prof.in Dr.in Birgit Bednar-Friedl (Institut für Volkswirtschaftslehre, Universität Graz)
- Assoz. Prof. Dipl.-Ing. Dr.rer.nat Thomas Brudermann (Institut für Umweltsystemwissenschaften, Universität Graz)
- MMag.a Katrin Brugger (Climate Change Centre Austria)
- Mag.a Barbara Hammerl (Stadtlabor)
- Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Thomas Kienberger (Lehrstuhl für Energieverbundtechnik, Montanuniversität Leoben)
- Alina Lückl, MA (Plattform 1,5 Graz/Südwind Steiermark)
- Mag.a Dr.in Ines Omann (Nachhaltige Lebensqualität - Forschung und Prozessbegleitung)
- Prof.in Dr.in Ilona M. Otto (Wegener Center für Klima und Globalen Wandel)
- Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Alexander Passer, MSc. (Institut für Tragwerksentwurf, Technische Universität Graz)
- Tristan Schachner (Plattform 1,5 Graz/MoVeiT)
- Univ.-Prof. Mag. Dr.rer.soc.oec. Karl Steininger (Wegener Center für Klima und Globalen Wandel)
Bednar-Friedl forscht bereits seit Langem zu Klimaschutz und Klimawandelanpassung. Die Ökonomin ist koordinierende Leitautorin des IPCC-Weltklimaberichts. Außerdem war sie Beraterin des österreichischen Klimarates: „Die wissenschaftliche Datenlage ist klar: Es gibt eine Vielzahl von hochwirksamen und kosteneffektiven Klimaschutz-Maßnahmen in allen Sektoren von Energie, Produktion über Verkehr bis zu den Privathaushalten. Jetzt geht es darum, diese möglichst rasch in die Umsetzung zu bringen. Graz kann als zweitgrößte Stadt Österreichs hier eine Vorreiterrolle übernehmen."
Schachner engagiert sich beim Verein MoVe iT für eine FAIRteilung des Öffentlichen Raums und setzt sich für ein nachhaltiges und gerechtes Verkehrssystem ein. Im Beirat ist er auch Vertreter der Plattform 1,5 Graz. Diese vereint mehrere zivilgesellschaftliche Organisationen in Graz, die sich für eine klimagerechte und soziale Stadt einsetzen: „Mit all ihren dramatischen lokalen und globalen Auswirkungen ist die Klimakrise die größte Aufgabe unserer heutigen Zeit. Sie stellt unsere Gesellschaft im notwendigen Handeln, aber auch in der Anpassung an die Auswirkungen der Krise vor riesige Herausforderungen. Der Klimabeirat wird mit wissenschaftlicher Expertise und als eine Brücke zur Zivilgesellschaft dabei unterstützen, dass die Stadt in allen Bereichen des städtischen Lebens die notwendigen Antworten auf diese Krise findet und schnell umsetzt. Weiters werden wir darauf achten, dass diese Antworten sozial gerecht sind und in der Krise keine Menschen zurückgelassen oder vergessen werden."
Aufgaben des Klimabeirats:
- Als Expert:innen kennen die Mitglieder des Klimabeirates die Chancen, Herausforderungen und Trends rund um den Klimaschutz aus ihrer alltäglichen Arbeit. So können sie Diskussions- und Reflexionspartner:innen sein und Empfehlungen abgeben. Die Entscheidungen fällen allerdings die politischen Gremien. Beschlüsse im Klimabeirat benötigen eine einfache Mehrheit. Beschlussfähig ist der Beirat, wenn mehr als die Häfte aller Mitglieder anwesend sind.
- Der Klimabeirat behält das „Big Picture" des Klimaschutzplan-Prozesses im Auge. Die Klimaschutz-Arbeitsgruppe informiert den Beirat über aktuelle Maßnahmen und Rahmenbedingungen im Haus Graz, wie etwa Ausbau des ÖV und der Rad- und Fußwege. Die Expert:innen unterstützen die Stadt Graz dabei, die Maßnahmen und Strategien auszuwählen, die den größten Nutzen für Klima und Gesellschaft haben. Über den Klimaschutzplan hinaus berät der Klimabeirat die Stadt zu allgemeinen Chancen, Herausforderungen, Trends etc. im Bereich des Klimaschutzes sowie der Klimawandelanpassung.
- Um die CO2-Emissionen zu senken, die nicht im direkten Einfluss des Haus Graz liegen, braucht es den Schulterschluss mit der Zivilgesellschaft, sprich mit allen Menschen, die in Graz leben, lernen, hier arbeiten oder zu Besuch sind sowie Wirtschaftstreibende und Institutionen. Auch hier berät der Klimabeirat mit seiner Expertise.