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Seelische Gesundheit bei 24-Stunden-Pflegekräften

Fachtag zum Projekt "Zuversicht"

28.09.2023

Seelische Gesundheit geht uns alle an, denn psychische Erkrankungen können jede und jeden treffen. Eine vulnerable Zielgruppe, die speziell gefährdet ist, sind 24-Stunden-Betreuer:innen. Das Projekt Zuversicht! von dem gemeinnützigen Verein inspire setzt genau hier an: Ziel ist die Enttabuisierung von psychischen Beeinträchtigungen und damit die erhöhte Motivation, Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Bei einer Tagung im Rathaus kamen heute Mulitplikator:innen, Kooperationspartner:innen sowie politische Entscheidungsträger:innen zusammen, um Fachinputs, Projekterfahrungen und Handlungsempfehlungen auszutauschen. 

Fachtagung: Austausch, Projekterfahrungen und Handlungsempfehlungen rund um die Themen seelische Gesundheit und 24-Stunden-Pflege.
Fachtagung: Austausch, Projekterfahrungen und Handlungsempfehlungen rund um die Themen seelische Gesundheit und 24-Stunden-Pflege.© Stadt Graz/Fischer

Begrüßt wurden die Teilnehmer:innen im Stadtsenatssitzungsaal von Bürgermeisterin Elke Kahr und Gesundheitsstadtrat Rober Krotzer. "24-Stunden-Pflegerinnen werden in unserer Gesellschaft dringend gebraucht, dennoch kommt ihnen viel zu wenig Aufmerksamkeit zu. Es geht darum zu sensibilisieren und herauszufinden, wie man die Betreuer:innen konkret unterstützen kann. Ich danke Ihnen allen für Ihre wichtige Arbeit!", so die Bürgermeisterin. 

Allein in der Steiermark sind rund 16.000 Personenbetreuer:innen tätig. Dies sind fast ausschließlich Frauen, die sehr oft zugewandert sind. Mit unterschiedlichen, niederschwelligen Angeboten und engagierten Partner:innen soll die unsichtbare und oft sehr belastete Gruppe der 24-Stunden-Betreuer:innen unterstützt werden.

Von Unterstützungsangeboten über sozialrechtliche Rahmenbedingungen bis hin zum Bewusstsein in der Gesellschaft reichten die bei der Tagung besprochenen Themen. Seitens der Stadt Graz habe man bereits 2018 eine Petition eingereicht, die wesentliche Forderungen für verbesserte Arbeitsbedingungen von 24-Stunden-Pfleger:innen stellt, erklärt Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer: "Unsere Forderungen waren unter anderem die Festlegung sozialrechtlicher Standards, die Lohn-Dumping entgegenwirken und eine rechtliche Absicherung für 24-Stunden-Pflegerinnen bieten. Zum anderen sollen klare Rahmenbedingungen für die Agenturen geschaffen werden, die derzeit mit ganz unterschiedlichen Standards arbeiten."

Zuversicht: Projekt zur Förderung seelischer Gesundheit

"Mit dem inspire-Projekt 'Zuversicht' möchten wir einen Beitrag zur seelischen Gesundheit von 24-Stunden-Betreuer:innen leisten: Diese arbeiten oft unter belastenden Bedingungen und sind unverzichtbar in der Gesundheitslandschaft", erklärt Edith Zitz, Geschäftsführerin des Vereins inspire. "Danke herzlich an das dichte Netz an beteiligten Menschen, und an die Stadt Graz, die uns diesen wunderbaren Fachtag ermöglicht hat!"

Das Projekt zielt zudem auf die Reduktion struktureller Barrieren in psychosozialen Einrichtungen und verbesserten Verbreitung von Materialien ab. Ausgangslage sind die durch die Corona-Krise verstärkten Belastungen, gekoppelt mit Existenzängsten, Einsamkeit und Stress in der care-Arbeit. Zusammen mit Selbstvertretungen psychisch Beeinträchtigter und Selbstorganisationen wie z.B. IG24 oder „Trialog" werden Workshops zu Hilfsangebote umgesetzt, Recherchen betrieben, Rundgänge zur inklusiven Nutzung des öffentlichen Raums gemacht und Maßnahmen zur erhöhten Zugänglichkeit von Gesundheits-Einrichtungen erarbeitet.

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Ihre Kommentare (1)

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  • Günther Pietsch, 03.11.2023,
    Wichtige Säule in der österreichischen Gesellschaft

    Es wurde mich sehr freuen wann die Gesellschaft die Arbeit der Betreuungskäfte mehr zu wertschätzen
    und froh sein,dass wir diese Menschen haben.