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Mehr Geld für Schulen

Schulautonome Mittel werden um 300.000 Euro aufgestockt und bekommen Schwerpunkt

24.10.2023
Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner, Bildungsausschuss-Vorsitzende Gemeinderätin Daniela Schlüsselberger
Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner, Bildungsausschuss-Vorsitzende Gemeinderätin Daniela Schlüsselberger© Stadt Graz/Fischer

Rund 900.000 Euro wurden bisher im Rahmen der schulautonomen Mittel an die Grazer Schulen ausgeschüttet, nachdem es bereits in den vergangenen Jahren mehrere Erhöhungen gegeben hat. Diese Mittel dürfen von den Direktionen wie die Bezeichnung schon sagt, autonom für diverse Belange der Schule eingesetzt werden. In der Praxis werden dafür oftmals Laptops, Sportgeräte oder Bücher angekauft. Ebenso ist es möglich für einzelnen Schülerinnen und Schüler die Kosten für Veranstaltungen, Ausflüge und ähnliche Aktivitäten zu übernehmen.

Für die kommenden drei Jahre gibt es nun eine besondere Neuerung. Zum einen werden die Mittel nochmals um 300.000 Euro pro Jahr, das entspricht einer Erhöhung um 33 Prozent. Dies ist eine wichtige und rasch wirkende Maßnahme für den Bildungsstandort, denn diese Mittel können die Schwerpunkte perfekt unterstützen und kommen direkt den Schulen und damit den Kindern zu gute. Die Erhöhung um 300.000 Euro ist außerdem für das aktuelle und die kommenden zwei Schuljahre finanziell zugesagt.

Verteilung mittels sozioökonomischer Gewichtung

Die zweite große Neuerung betrifft die Verteilung. Diese zusätzlichen Mittel werden nicht gleichmäßig auf alle Schulen ausgeschüttet, sondern erstmalig wird dabei ein eigens berechneter Faktor herangezogen. Die Schulen wurden an Hand von sozioökonomischen Kriterien verbunden mit der Anzahl der Sozialcardbezieherinnen und Sozialcardbezieher gewichtet. Die Zusatzmittel von 300.000 Euro werden sodann nach dieser Gewichtung verteilt. Beispielhaft bedeutet dies:

  • Volksschule Algersdorf: 8.831,40 Euro
  • Volksschule Andritz: 5.331,60 Euro
  • Volksschule Schönau: 10.286,98 Euro

Mit der Neuerung wurden zwei Ziele verfolgt. Einerseits bekommen alle Schulen eine Erhöhung. Andererseits wird erstmals das Umfeld der Schule und die damit verbundenen Herausforderungen in die Berechnung miteinbezogen. Die Mittel werden noch im Laufe des Oktobers an die Schulen überwiesen und können dann sofort verwendet werden.

Statements

Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner: „Diese Erhöhung der schulautonomen Mittel ist ein positiver Schritt für den Bildungsstandort in Zeiten der Teuerung. Bei der Einführung einer sozioökonomischen Gewichtung war es mir immer wichtig, dass es sich dabei um zusätzliche Mittel handelt und nicht um eine Neuverteilung der bestehenden. Das nun entwickelte Modell erlaubt eine Aufstockung für alle Schulen in Graz für die kommenden drei Jahre. Damit setzen wir den positiven Kurs der vergangenen Jahre fort. Damit dies auch so bleibt, fordere ich von Finanzstadtrat Manfred Eber im Rahmen der laufenden Budgetverhandlungen auch einen Inflationsausgleich der bestehenden autonomen Mittel ein. Es darf nicht passieren, dass diese wichtige Erhöhung durch die Inflation wieder ‚weggefressen‘ wird. Bei der Bildung darf nicht gespart werden."

Vorsitzende des Bildungsausschusses, Gemeinderätin Daniela Schlüsselberger: „Mit den zusätzlichen schulautonomen Mitteln schaffen wir zumindest einen gewissen Ausgleich, können damit Kindern an Schulstandorten - und ganz besonders, ich nenne jetzt bewusst das Wort Brennpunktschulen - mehr Möglichkeiten bieten, diese Standorte attraktiver machen. Denn nicht jedes Kind in unserer Stadt hat die gleichen Bildungschancen, viel hängt von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern ab - und damit indirekt natürlich auch vom Wohnviertel. Und das schlägt sich auch auf die Schulstandorte nieder. Dort, wo es finanzkräftige Elternvereine gibt, wo Sponsoren vorhanden sind, gibt es viele Zusatzprojekte, Ausflüge, Exkursionen, Zusatzangebote, technisches Equipment, native Speaker und finanzielle Unterstützungen für jene, die sich die Schiwoche oder das Eislaufen nicht leisten können - oft auch Ergebnis ertragreicher Schulschlussfeste. Und dann gibt es Schulen, die über all diese Möglichkeiten nicht verfügen - nicht, weil etwa die Eltern nicht wollen, sondern weil sie sich das nicht leisten können, weil es keine finanzkräftigen Elternvereine, keine Gönner und Sponsoren gibt. Deshalb waren mir diese zusätzlichen schulautonomen Mittel derart wichtig, deshalb war mir eine solch differenzierte, gerechte Verteilung derart wichtig, deshalb habe ich darum mit mehreren Gemeinderatsinitiativen darum gekämpft. Die SPÖ setzt sich bereits seit Jahren für eine solchen Schwerpunkt ein - es freut mich, dass wir mit dem Schuljahr 2023/2024 endlich die Umsetzung schaffen."

Michael Wildling

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