Spielfeld Mensch. An der Grenze 2015–2023

Eröffnet wurde die Ausstellung im Gemeinderatssitzungssaal von Gerhard Gross von der Kulturvermittlung Steiermark und Kulturstadtrat Günter Riegler in Vertretung von Bürgermeisterin Elke Kahr. "Die Bedeutung der gesellschaftlichen, künstlerischen, diskursiven Aufarbeitung der Ereignisse 2015 kann gar nicht hoch genug geschätzt werden, wenn wir uns im Diskurs damit beschäftigen, wie wir mit Flucht, Migration und Asyl umgehen. Danke an die Kulturvermittlung Steiermark und alle Mitwirkenden der Ausstellung!", bedankte sich Riegler.

Durch das Rahmenprogramm führte Evelyn Schalk, Chefredakteurin von ausreißer - Die Grazer Wandzeitung, die in einer Sonderauflage zur Ausstellung erschienen ist. Petra Leschanz, Initiatorin von Bordercrossing Spielfeld, berichtete von ihren Erfahrungen vor Ort: von Menschen, die mit wenig Mitteln unglaublich viel geschaffen haben und sich in kürzester Zeit selbst organisierten, um die Geflüchteten mit dem Nötigsten zu versorgen. Zum Abschluss teilte Yasna Ebrahimi in einem eindringlichen ihre eigene Fluchterfahrung.

Alexander Danner und David Kranzelbinder, die beide in der Grenzregion aufgewachsen sind, haben voneinander unabhängig, oft zeitgleich, die Geschehnisse vor Ort dokumentiert. Ihre unterschiedlichen Annäherungen an humanitäre Grenzerfahrungen werden in der Ausstellung zusammengeführt, einander gegenübergestellt und rücken Menschen von der Grenze ins Blickfeld. Die Rolle des Fotografen stand ebenso im Fokus wie der dokumentative Aspekt der Fotoserie.

Der Fotojournalist Alexander Danner (*1983) dokumentiert seit 2015 die Geschehnisse in Spielfeld, seine Schwarzweiss-Aufnahmen erzählen nicht nur Geschichten von Grenzsituationen, sondern halten Zeitgeschehen fest, wie es vor aller Augen passiert und trotzdem kaum jemand sehen will. David Kranzelbinder (*1982), Fotograf und Kurator im Pavelhaus an der österreichisch-slowenischen Grenze, porträtiert unmittelbar Menschen und Fluchtlandschaften, während er sich selbst als Teil der Geschehnisse vor Ort begreift.