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Graz und Lwiw gehen Partnerschaft ein

Projektpartnerschaft vertieft Wissensaustausch und Kooperation mit ukrainischer Stadt

12.01.2024
Rathaus mit ukrainischer Flagge
© Stadt Graz/Fischer

Zwischen Graz und der westukrainischen Stadt Lwiw (Lemberg) bestehen historische Beziehungen. In der Vergangenheit ist es wiederholt zu freundschaftlichen Kooperationen beider Städte gekommen. Am 12. Jänner 2024 hat der Grazer Stadtsenat einstimmig beschlossen, eine neue Projektpartnerschaft mit Lwiw einzugehen.

Inhalt der auf drei Jahre angelegten Kooperation ist der Aufbau der Art Library, des neuen Kulturzentrums in der Altstadt von Lwiw. Die Stadt Graz leistet dafür einen Beitrag von insgesamt 75.000 Euro aus den Ressortmitteln von Bürgermeisterin Elke Kahr.

Schwerpunkte des Wissensaustauschs sind die Bereiche Kultur, Architektur, Stadtplanung sowie Weltkulturerbe.

Bürgermeisterin Elke Kahr: „Etwa 3000 Menschen aus der Ukraine, die durch den Angriff Russlands aus ihrem Land fliehen mussten, haben in Graz Zuflucht, manche von ihnen eine neue Heimat gefunden. Es ist gut, dass es neben der humanitären Unterstützung nun zu einer Vertiefung der Zusammenarbeit auf kulturellem Gebiet kommt."

Vizebürgermeisterin Judith Schwentner: „Es ist mir ein Herzensanliegen, dass wir als Menschenrechtsstadt die Menschen in der Ukraine, die nun schon das zweite Jahr unter dem schrecklichen Angriffskrieg Russlands leiden, weiterhin unterstützen. Wir setzen mit dieser Umsetzung des dringlichen Antrags unseres Gemeinderats David Ram ein wichtiges Zeichen der Solidarität und Verbundenheit - und auch ein Stückchen Normalität in Kriegszeiten."

SPÖ-Klubobfrau Daniela Schlüsselberger: „Mit diesem Projekt setzen wir ein wichtiges Zeichen der Solidarität mit den leidgeprüften Menschen in dieser ukrainischen Stadt. Damit können wir als Menschenrechtsstadt Graz der vom völkerrechtswidrigen Überfall Putins so geplagten Bevölkerung in Lwiw, die auch weitab von der Front nach wie vor der Angst und dem Schrecken des russischen Angriffskrieges ausgesetzt ist und nahezu täglich den Raketen- und Bombenterror fürchten muss, ein wenig Normalität und Zukunftsperspektive vermitteln."

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Ihre Kommentare (3)

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  • Martin Mair, 21.08.2024,
    Ukrainische Kulturpolitik

    Wie steht die Stadt Graz dazu, dass in der Ukraine mit dem Dekomunisierungsgesetz gleich auch alles Russische aus der Ukraine verbannt wird und dabei z.B. alle russischen Strassennamen und Denkmäler entfernt werden, auch von Künstlern, die zum Weltkulturerbe beigetragen haben. Ebenso zu den antirussischen Sprachengesetzen. Sowjetischer Staatskitsch wird nun durch ukrainischen Nationalistenkitsch ersetzt.

    Das steht doch voll im Widerspruch zur Europäischen Menschenrechtskonvention sowie gegen die Grundsätze der österreichischen Verfassungsordnung.
  • Abteilung für Kommunikation, 27.08.2024,

    Sehr geehrter Herr Mair,

    der Kooperation mit Lemberg/Lwiw geht ein schon seit Jahrzehnten bestehender Kontakt auf Verwaltungsebene voraus, auf den zurückgegriffen wurde, als im Gemeinderat der Beschluss gefasst wurde, ein Projekt zur Unterstützung der ukrainischen Zivilbevölkerung mitzufinanzieren. Mit der Kunstbibliothek von Lwiw fiel die Wahl auf einen Ort, der aus Sicht der Stadt Graz geeignet erschien, im Sinne weltoffener Wissensvermittlung verbindend zu wirken.
    Die nun erhobenen Vorwürfe geben uns Anlass, die Vorwürfe im Detail zu überprüfen. Stellen sie sich als wahr heraus, wird die Stadt Graz Konsequenzen daraus ziehen und die Zusammenarbeit einstellen.
  • Martin Mair, 21.08.2024,
    Unterstützung

    Es würde mich interessieren, wie die Menschenrechtsstadt Graz zu den massiven Menschenrechtsverletzungen durch das Kriegsregime der Ukraine, insbesondere die zahlreichen Medien-und Parteienverbote gegen die (pro)russische Minderheit (eh nur 20% = 8 Millionen), das verbot der ukrainsiche-orthodoxen Kirche, die zunehmende Verfolgung von Kriegsdienstverweigerern usw. steht sowie das Nationalisten und Rechtsextremisten im Krieg erst recht Narrenfreiheit haben und in der von der Stadt Graz mitfinanzierten Kunstbibliothek auch die neonazistische Azow-Miliz Benefizveranstaltungen für die eigene Truppe abgehalten hat. Vor der Uni Lwiw steht zentral ein Denkmal für den OUN-Faschisten Bandera, aber keines für die vielen von der Uni vertriebenen jüdischen Professoren und Student*innen, von denen viele ermordet wurden. In Lwiw wurde 2002 ein eigenes Museum für den OUN-Faschisten und Kriegsverbrecher Roman Schuchewytsch eröffnet. Wie steht die Stadt Graz denn dazu sowie zur in der Tageszeitung "junge Welt" geäußerten Kritik?

    Was macht die Menschenrechtsstadt Graz im immer während neutralen Österreich überhaupt für eine friedliche Lösung? Die einseitige Parteinahme für fanatische Nationalisten und Rechtsextremisten wird wohl keinen Frieden bringen!

    https://www.jungewelt.de/artikel/482050.ukrainischer-nationalismus-kunst-im-gleichschritt.html