Im Jänner 2024 hat das neu besetzte steirische Kulturkuratorium seine Arbeit aufgenommen. Der Migrant:innenbeirat der Stadt Graz möchte auf die mangelnde Diversität im neuen Kulturkuratorium eingehen und weist auf folgende Punkte hin:
1. Internationalität der Kunst- und Kulturszene in der Steiermark: Mehr als 91.000 der in Steiermark lebenden Menschen können auf kommunaler Ebene nicht wählen; dazu kommen noch über 98.000 Personen aus EU- und EFTA-Staaten. Als politische Vertretung der in Graz lebenden Drittstaatsangehörigen sind wir besorgt, dass Menschen mit Migrationsgeschichte im Kulturkuratorium des Landes Steiermark nicht vertreten sind, obwohl dieses Gremium Kunst- und Kulturprojekte beurteilt, die auch die internationale Vielfalt repräsentieren sollen.
2. Frauenquote: Im Kulturkuratorium gibt es nur 4 Frauen von insgesamt 15 Mitgliedern, obwohl das Steiermärkische Kultur- und Kunstförderungsgesetz (§ 9) eine ausgewogene Geschlechterverteilung vorschreibt.
3. Fehlende Diversität und Repräsentation: Das Gremium repräsentiert nicht angemessen jüngere Generationen und soziale Gruppen, die nicht die Mehrheitsgesellschaft darstellen. Eine vielfältigere Zusammensetzung ist entscheidend, um die Zukunft der steirischen Kulturlandschaft umfassend zu gestalten.
Der Migrant:innenbeirat hofft, dass die finale Ausarbeitung der Kulturstrategie 2030 eine diversere Zukunft für die Kulturlandschaft der Steiermark fördern wird, indem sie sich von traditionellen Vorstellungen verabschiedet und breitere Perspektiven einbezieht.
Migrant:innenbeirat der Stadt Graz
17. Jänner 2024