Am heutigen Tag hieß Graz eine hochrangige Delegation aus dem norditalienischen Brescia willkommen. Im Fokus des dreitägigen Besuchs steht der Austausch über Mobilität und urbane Infrastruktur, zwei Bereiche, in denen sich Graz und Brescia nicht unähnlich sind. Im Rathaus fanden sich rund 40 Vertreter:innen aus Politik, Stadtverwaltung und Brescia Mobilità ein, allen voran Laura Castelletti, die seit 2023 Bürgermeisterin von Brescia ist. Empfangen wurden sie von Vizebürgermeisterin Judith Schwentner und Mark Perz, Vorstand Mobilität und Freizeit der Holding Graz.
Während des Besuchs nutzt die Delegation die Gelegenheit, das Grazer Straßenbahnnetz zu erkunden und sich über die neuesten Straßenbahnprojekte in der Stadt zu informieren. Ein besonderes Interesse gilt dem Vergleich der Mobilitätsinfrastrukturen, insbesondere hinsichtlich der Herausforderungen und Lösungsansätze im öffentlichen Nahverkehr. Brescia gehört zu den kleinsten Städten Europas mit einer eigenen U-Bahn, die die Stadt vom Norden bis in den Süden durchquert. Mit Baustart 2025 soll auch eine Straßenbahnlinie folgen, für die man sich Inputs aus Graz holt.
Dialog zur urbanen Entwicklung
Ein Highlight des Besuchs ist die geplante Besichtigung des Schloßbergliftes in Graz, da Brescia ein ähnliches Projekt für das Castello di Brescia - gelegen auf dem Hügel Cidneo - plant, um die Zugänglichkeit des historischen Schlosses zu verbessern. Derzeit ist das Schloss nur zu Fuß oder mit dem Auto erreichbar. Die Erfahrungen aus Graz sollen wertvolle Einblicke für das Brescianer Projekt bieten. Nach dem Besuch im Rathaus gab es für die Delegation aus Brescia eine Besichtigung des Straßenbahnnetzes mit den Graz Linien in Form einer Sonderfahrt mit Stopps in Reininghaus, beim Murpark und in der Smart City.
Kulturelle Verbindungen
Neben dem infrastrukturellen Austausch bietet der Besuch auch die Gelegenheit, die kulturellen und historischen Parallelen zwischen den beiden Städten zu vertiefen. Sowohl Graz als auch Brescia sind Universitätsstädte mit historischen Altstädten, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Brescia, nur 30 km vom Gardasee entfernt und mit 200.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Lombardei, teilt mit Graz weitreichende Gemeinsamkeiten in der städtischen Struktur und dem kulturellen Erbe. Im Jahr 2023 wurden Bergamo und Brescia gemeinsam als Italienische Kulturhauptstadt ausgezeichnet.