Am 12. April folgte Bharat Kumar Regmi, Botschafter von Nepal in Österreich, der Einladung von Bürgermeisterin Elke Kahr ins Grazer Rathaus. Begleitet wurde er von Botschaftsrätin Illa Mainali.
Der Rechts- und Politikwissenschafter, der an der Tribhuvan Universität in Kathmandu seinen Abschluss machte, war seit 1998 in Botschaften rund um die Welt, von New York bis Neu-Delhi, tätig. Seit knapp zwei Jahren ist der Vater dreier Töchter nun in Wien beschäftigt.
Er vertritt ein Land, das wie Österreich ein Binnenland ist, es ist etwa 1,75 Mal größer und hat mehr als drei Mal so viele Einwohner. In der Höhe der Bergmassive ist es allerdings weltweit einzigartig - acht der zehn höchsten Gipfel der Erde liegen in Nepal, unter anderem der Mount Everest. "Der Tourismus spielt in unserem Land eine große Rolle", schilderte Regmi eingangs. Viele lockt das Abenteuer Berg. Auch rund 5.000 Österreicher:innen besuchen die parlamentarische Republik pro Jahr, die sich zwischen Indien und China erstreckt.
Graz trifft Nepal
Konkrete Anknüpfungspunkte an Graz gibt es einige, unter anderem fand "am 21. März im Rathaus das Benefizsuppenessen der Katholischen Frauenbewegung unter dem Motto ,Gemeinsam für mehr Klimagerechtigkeit`statt. Im Fokus stand das Projekt Social Work Institute in Nepal", schilderte die Bürgermeisterin. Es unterstützt landwirtschaftliche Frauenkooperativen in der südwestlichen Provinz Kailali, damit sie etwa mithilfe eigener Züchtungen klimaresistentes Saatgut herstellen und durch gemeinsame Investitionen dafür sorgen können, die Einkommen und Lebensbedingungen der Familien zu verbessern.
Zum ersten Mal sei sie in Berührung mit dem südasiatischen Land gekommen, als Architekt Christian Hlade, Gründer der Reiseorganisation Weltweitwandern, mit ihrer Unterstützung vor rund 30 Jahren ein Schulprojekt im Himalaya realisierte, dem später noch weitere folgen sollten.
Dem Wunsch des Botschafters, mit einer Delegation aus Nepal nach Graz zu kommen, um mehr über öffentlichen Verkehr, Bildung und das Gesundheitswesen in Graz zu erfahren, werde sie sehr gern entsprechen, betonte die Bürgermeisterin und gab kurze Einblicke - unter anderem in das Projekt Gesundheitsdrehscheibe und den Pflegebereich.
Am Ende hinterließ Bharat Kumar Regmi noch eine Widmung im Goldenen Buch der Stadt Graz und bekam ein Sunnybag, einen Solarrucksack, mit auf den Weg. „Danke für Ihre Zeit und den interessanten Austausch, Sie sind immer herzlich willkommen und wir freuen uns auf den Besuch der Delegation aus Nepal", schloss die Bürgermeisterin.