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A. Zankl – Pionierin und umtriebige Unternehmerin

14.06.2024

Wer war A. Zankl? Dieser Frage ging Stadthistoriker Karl Albrecht Kubinzky in der Juni-BIG 2024 nach. Das A. verweist auf Anna - eine Frau, die eine der wenigen erfolgreichen Unternehmerinnen im Graz des 19. Jahrhunderts war. Die Stadtbibliothek Zanklhof in der Maria-Stromberger-Gasse 2 und die Zanklstraße in Gösting erinnern an sie. Wer also war A. Zankl?

Die erfolgreiche Unternehmerin A. (Anna) Zankl
Die erfolgreiche Unternehmerin A. (Anna) Zankl© Karl A. Kubinzky
Der Zanklhof beheimatet heute die Stadtbibliothek.
Der Zanklhof beheimatet heute die Stadtbibliothek.© Karl A. Kubinzky

Anna Fuchsbichler wurde 1823 in Deutschlandsberg geboren. Als elterlicher Betrieb wird von einer mehrfach durch Hochwasser zerstörten Mühle und dem damit verbundenen sozialen Abstieg der Familie berichtet. 1847 heiratete Anna den Bahnbeamten Josef Zankl. Der bescheidene Handel mit landwirtschaftlichen Produkten als erste wirtschaftliche Aktivität entsprach nicht ihrem Unternehmungsgeist. So eröffnete sie im Jahr 1862 mit der Farben- und Lackfabrik A. Zankl eine kleine „Farbreiberei". Darunter ist das Vermalen (Reiben) sowie das Sieden von Farberden zu verstehen, weiß der Stadthistoriker.

Der erste Betrieb befand sich in einem ehemaligen Gasthof in der heutigen Karlauerstraße 16, die ganze Familie inkl. der acht Kinder arbeitete in der Fabrik mit. Ein Unternehmen, das aufgrund der starken Bautätigkeit zu Lebzeiten seiner Gründerin und auch nach ihrem Tod 1890, große Erfolge feierte, weitere Filialen etwa in Wien, Triest und Laibach schossen wie Schmammerln aus dem Boden. 1903 nahm man im neuen großen Betrieb in Gösting die Produktion auf, im „Zanklhof" (1908) befanden sich das Geschäft und die Verwaltung. Auch über das Ende des erfolgreichen Farb- und Lackunternehmens weiß Kubinzky zu berichten: Da im Ersten Weltkrieg die außereuropäischen Harze für die Standardproduktion ausblieben, mussten Ersatzprodukte hergestellt werden. Später sollte die Zankl-Fabrik nie mehr an ihre einstigen Erfolge anknüpfen können, 1955 schloss der Traditionsbetrieb seine Tore.

Familiengrab am Steinfeldfriedhof

Das Zanklgrab am Steinfeldfriedhof
Das Zanklgrab am Steinfeldfriedhof© Privat

Dass sich die Firma auf ausdrücklichen Wunsch der Unternehmerin A. - und nicht Anna - Zankl schrieb, ist vermutlich auf die negativen Reaktionen dieser Zeit auf weibliche Führungspersonen zurückzugehen, schlussfolgert der Stadthistoriker. Das Grab der Familie befindet sich am Steinfeldfriedhof, fast unmittelbar gegenüber der letzten Ruhestätte von Landeshauptmann Josef Krainer senior. Damit der Obelisk hier weiterhin verbleiben kann, hat Bürgermeisterin Elke Kahr aus ihrem Amtsbudget die Grabkosten für die nächsten Jahre übernommen.

Den gesamten BIG-Beitrag zu A. Zankl kann man hier nachlesen.

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