Die Wanderausstellung "Mehl, Gries, Beton", ein Studienprojekt des Instituts für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie der Uni Graz, gastierte auf Einladung der Bürgermeisterin im Rathausinnenhof. Für Bürgermeisterin Elke Kahr eine Freude, wohnt sie doch selbst ihr Leben lang im Bezirk: "Ich kenne die Nachbarschaften gut und freue mich, dass wir die Anliegen der Bevölkerung gemeinsam anschauen können. Ich bedanke mich bei den Studierenden, die viel Herzblut in ihre Arbeit gesteckt haben, denn dieser Stadtteil ist es wert, gesehen zu werden."
Geschichte eines vielfältigen Viertels
Die Ausstellung entstand durch Gespräche mit Anwohner:innen im Gries und ehemaligen Beschäftigten der Rösselmühle. Vielstimmig erzählt sie von Arbeit, Gemeinschaft und Kreativität, von der gelebten Geschichte eines vielfältigen Viertels. Sie spricht aber auch von Marginalisierung und Heimatverlust, von der Zerstörung der gewachsenen Baulandschaft durch eine investorengetriebene Stadtentwicklung und zeigt Bedürfnisse, Wünsche und Konzepte zur Revitalisierung der Rösselmühle und der Industrieerbelandschaft am Mühlgang auf.
Rösselmühle und Park
Mit im Gepäck hatte man auch Unterschriften für den Erhalt der Rösselmühle, die im Rahmen der Ausstellung im Rathaus übergeben wurden. Insgesamt rund 1.400 Menschen hatten die Petition unterzeichnet. "Wir wissen, wie sensibel der Prozess der Entwicklung rund um die Rösselmühle ist. Das Viertel liegt uns am Herzen, vor allem der Rösselmühlpark ist uns wichtig", erklärt Vizebürgermeisterin Judith Schwentner. Nach der gemeinsamen Besichtigung lud man das Team hinter der Ausstellung - Studierende, Lehrende und Kurator:innen - zur Diskussion ins Rathaus.