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Demenztageszentren in Graz

Weitere Nachbesserungen von Land Steiermark notwendig

19.07.2024
Hängematte
© Silvia_pixabay

Die vergangene Woche bekannt gewordene Entscheidung der Caritas Steiermark das Demenztageszentrum ELISA zu schließen ist für Gesundheits- und Pflege-Stadtrat Robert Krotzer bedauerlich: „Die Demenztageszentren sind wichtige Säulen in der Versorgung und Betreuung von demenzerkrankten Personen und eine wichtige Entlastung für pflegende Angehörige", so Krotzer, der weiter ausführt: „In meinen Besuchen in den bisher drei bestehenden Demenztageszentren konnte ich mich stets von der hochprofessionellen Arbeit der dort tätigen Kolleg:innen und der Wichtigkeit des Angebots überzeugen, weshalb ich mich stets für eine Stärkung dieser Einrichtungen eingesetzt habe."

Verbesserungen bei Normkostenmodell unumgänglich

Zugleich weist Robert Krotzer darauf hin, dass die Stadt Graz im Juli 2020 gemeinsam mit den Trägern der Demenztageszentren vor der Einführung eines neuen Normkostenmodells durch das Land Steiermark gewarnt hat. Das unter der damaligen Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) eingeführte Tarifmodell hat dazu geführt, dass das wichtige Versorgungsangebot von vielen Besucher:innen der Demenztageszentren nicht mehr wie bisher in Anspruch genommen werden konnte und hat zugleich die Träger in eine finanzielle Schieflage gebracht, die sich während der Covid-Pandemie weiter verschärft hat.

Nach langen Verhandlungen sind im ersten Halbjahr 2024 von Landesseite endlich Nachbesserungen erfolgt, die aber weitere Schritte erforderlich machen. „Angesichts der gesellschaftlichen und demographischen Entwicklung ist von einem steigenden Bedarf an Plätzen in Demenztageszentren auszugehen", erklärt Krotzer mit Verweis auf das Alterspsychiatrische Modell der Stadt Graz und führt dazu aus: „Wir brauchen ein Modell, das Demenztageszentren für Besucher:innen leistbar macht und für Träger dieser Einrichtungen eine Deckung der Kosten sicherstellt!"

Dazu braucht es außerdem eine weitere Verbesserung des Tarifmodells, das von Landesseite festgelegt wird. Positive Ansätze sieht Krotzer darin, dass die Tageszentren in die Demenzstrategie des Landes Steiermark aufgenommen werden sollen und hofft, dass diesem Bekenntnis dringend nötige konkrete Schritte folgen. Darauf wird die Stadt Graz in den weiteren Gesprächen drängen.

Caritas sucht Lösungen, Pflegedrehscheibe unterstützt

Die Caritas ist derzeit darum bemüht gemeinsam mit den beiden verbleibenden Demenztageszentren (Haus am Ruckerlberg der Diakonie und Memory Tageszentrum Rosenhain der GGZ), für die bisherigen Besucher:innen des Demenztageszentrums ELISA eine gute Lösung zu finden.

Sollten darüber hinaus Betroffene und Angehörige noch weitere Fragen rund um das Thema Pflege haben, können Sie sich gerne an die Pflegedrehscheibe der Stadt Graz wenden. Individuelle Beratungstermine können unter der Telefonnummer 0316 872 6382 oder per E-Mail: pflegedrehscheibe@stadt.graz.at vereinbart werden. Im Bedarfsfall besteht auch die Möglichkeit eines Hausbesuchs durch eine Amtssachverständige der Pflege des Sozialamts der Stadt Graz!

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