Einen langen Atem bewiesen die "Pfadis" der Gruppe 10 Graz-Straßgang. Von der Idee zu einem neuen Vereinsheim, die 2015 geboren wurde, bis zum Spatenstich, der Anfang April stattfand, ist einiges an Zeit vergangen. "Ich kann es kaum glauben, dass es endlich wahr wird", hatte die Obfrau der Pfadfinder:innen, Katharina Rosmann bei der Spatenstichfeier gestrahlt. Die Idee und die Entwürfe stammen von "Leo", Leopold Wipfler, der als Teamleiter in der Gruppe 10 mitarbeitet und Statiker von Beruf ist. Nun, fünf Monate später ist der Bau der "Wiesnburg", wie das neue Vereinshaus heißt, bis auf wenige Kleinigkeiten abgeschlossen und alle "happy" - 80 Kinder ebenso wie rund 30 Ehrenamtliche.
Die vergangenen Jahre hatten die "Pfadis" in den beiden markanten, von der Straßgangerstraße (Nr. 436) aus gut sichtbaren, bunten Zugwaggons verbracht. "Aber unsere Treffen fielen bei tiefen Temperaturen dann doch immer kürzer aus", schmunzelt Rosmann und erzählt: "Die Kälte kroch irgendwann einfach gnadenlos vom Boden herauf." Gemütlicher wird es da schon ab 7. Juni zugehen, wenn der Holzriegelbau mit 250 Quadratmetern Fläche fertiggestellt ist: "Ja, dann hat jede Gruppe einen Raum für sich und es gibt einen großen Begegnungsraum mit Falttür. Aber für diese fehlt uns noch das Geld", berichtet Rosmann. Bei den Kosten haben Stadt und Land unter die Arme gegriffen und je ein Drittel (350.000 Euro) beigesteuert. Dass die noch fehlenden 30.000 Euro für die Raumtrennung aufgetrieben werden, daran zweiftelt Rosmann nicht.
Eine gute Zeit in der Gemeinschaft
Bürgermeisterin Elke Kahr, Familienstadtrat Kurt Hohensinner und die Bezirksvertretungen aller drei "beteiligten" Bezirke wurden in dieser Woche zu einem Preview in die Wiesnburg eingeladen. Am 7. September findet dann die offizielle Eröffnung mit feierlicher Einweihung und einem bunten Fest für alle statt.
Das Staunen darüber, was hier mit vereinten Kräften in kurzer Zeit entstanden ist, war groß. Das in Holzriegelbauweise auf einer Stahlbetonbodenplatte errichtete Vereinshaus ist ein Musterbeispiel für nachhaltiges Bauen und Funktionalität, aber vor allem glänzt es mit einladender Wärme und Gemütlichkeit.
Bürgermeisterin Kahr, die früher selbst als Gruppenleiterin aktiv war, und Stadtrat Hohensinner, ein Pfadi, lobten die Geduld und das große Engagement der Graz-10er. Man wünschte den Verantworlichen wie auch den Kindern und Jugendlichen eine tolle gemeinschaftliche Zeit im neuen Vereinshaus. "Die Freundschaften, die hier entstehen, halten meist fürs ganze Leben. Die Dinge, die die Mädchen und Burschen lernen, können sie immer gebrauchen. Ich wünsche alles Gute und viel Freude in der Wiesenburg", betonte die Bürgermeisterin.
Stadtrat Hohensinner unterstrich das ehrenamtliche Engagement, ohne das der Bau nicht zustande gekommen wäre, denn anders wie bei den städtischen Jugendzentren, in denen es angestellte Mitarbeiter:innen gibt, sind bei den Pfadis ausschließlich freiwillige Helfer:innen am Werk: "Das ist immer wieder schön zu sehen und freut mich enorm."