Am 18. September folgte QI Mei, Botschafterin von China in Österreich, der Einladung von Bürgermeisterin Elke Kahr ins Grazer Rathaus. Begleitet wurde sie von der ersten Botschaftssekretärin und Leiterin für Bildungswesen HUANG Chongling und Attaché PENG Wanli.
Im Laufe ihrer Karriere war sie an unterschiedlichen chinesischen Botschaften tätig - unter anderem dreieinhalb Jahre in Schweden und später in Norwegen. Ab 2019 vertrat sie ihr Land rund drei Jahre lang in Äquatorialguinea und seit 7. März 2023 ist die Mutter einer Tochter nun Botschafterin der Volksrepublik China in Österreich.
Drei Mal besuchte QI Mei bislang die steirische Landeshauptstadt. "Wir sind stolz auf Graz, auf unsere offene Stadt, in der rund 160 Nationalitäten leben, darunter auch mehr als 1.900 Landsleute aus China", sagte die Bürgermeisterin einbegleitend und freute sich über den Austausch mit QI Mei, die als Absolventin eines Wirtschafts-Masterstudiums auf universitärer Ebene einen wichtigen Anknüpfungspunkt zu Graz hat.
Mit dem Konfuzius-Institut der Karl-Franzens-Universität, das die Botschafterin bereits am Vortag besucht hatte, besteht in Graz seit 2010 eine wichtige Plattform für den Austausch zwischen China und Österreich in den Bereichen Lehre, Forschung, Kultur, Talententwicklung und Business. So finden unter anderem Vorträge und Workshops zu unterschiedlichen Themen wie Verhandlungsführung und interkulturelles Management statt. Außerdem werden studentische Start-ups und Unternehmen beim Markteintritt in China oder bei der Partnersuche und Finanzierung unterstützt.
Weitere Anknüpfungspunkte an Graz gibt es etwa im Rahmen der Designstädte im UNESCO Creative Cities Network. Fünf chinesische Städte sind Teil des Netzwerks: Chongqing (2023), Peking (2012), Shanghai (2010), Shenzhen (2008) und Wuhan (2017). Die Stadt Graz ist seit 2011 „City of Design".
Bereits 2019 informierte sich eine Delegation aus Shanghai in Graz über die Smart City Strategie. In den Diskussionen mit den Gästen wurde einmal mehr offenkundig, dass Städte weltweit sehr ähnliche Phänomene und „Hürden" zu bewältigen haben. Klimawandelanpassung, Mobilität, Zuzug und damit verbundene Wohnraumschaffung und letztlich Sicherung der Lebensqualität seien nicht nur in Graz, sondern auch im etwa 77 Mal größeren Shanghai die wichtigsten Herausforderungen für die Stadtverwaltung.
Wirtschaftbelange und (über-)regionale Kooperationen waren ebenso Themen. Am Ende hinterließ QI Mei noch eine herzliche Widmung im Goldenen Buch der Stadt Graz und bekam unter anderem ein Sunnybag, einen Solarrucksack, mit auf den Weg. „Danke für Ihre Zeit, Sie sind immer herzlich willkommen und wir freuen uns auf den weiteren spannenden Austausch mit Ihnen", schloss die Bürgermeisterin.