Niemand muss im Winter im Freien übernachten: Mit diesem Ziel präsentierten Caritas, VinziWerke, Stadt Graz und Land Steiermark heute das gemeinsame Kältepaket. Ab 4. November öffnet die Caritas die Winternotschlafstelle und aktiviert das Kältetelefon unter 0676 880 15 8111. Die VinziWerke stellen in Graz bis zu 240 Schlafplätze mit einer warmen Mahlzeit zur Verfügung. Im Zusammenspiel mit den Organisationen und dank zahlreicher Freiwilliger spannt sich ein breites Hilfsnetz der sozialen Wärme in Graz.
In der kalten Jahreszeit ist rasche, wirksame Hilfe für Menschen in Not oft überlebenswichtig. Um jenen Menschen Hilfe anzubieten, die kein festes Zuhause haben, arbeitet man in Graz und darüber hinaus eng zusammen. Das gemeinsam geschnürte Kältepaket stellt wichtige Unterstützung und Hilfe für Menschen in Not sicher. "Es ist gerade in der kalten Jahreszeit wichtig, alle zu unterstützen, die in eine Notlage geraten", betont Bürgermeisterin Elke Kahr: „Das ist in der schwierigen Lage, in der wir uns derzeit befinden, eine ganz besonders wichtige Aufgabe." Dank erhöhter Förderung der Stadt Graz können die Winternotschlafstelle und das Kältetelefon heuer bereits am 4. November ihren Betrieb aufnehmen und auch bis Ende März geöffnet bleiben. Sozialsprecher Landtagsabgeordneter Klaus Zenz betont: „Um Obdachlosigkeit zu verhindern und um auch dieses Paket gegen die Kälte zu schnüren, stellt das Sozialressort heuer insgesamt rund fünf Millionen Euro zur Verfügung."
Kältetelefon, Kältebus und Winternotschlafstelle starten am 4. November
Das Caritas-Kältetelefon für Graz ist ab 4. November bis Ende März 2025 erreichbar. Wer in Graz in den Abendstunden den Schlafplatz eines obdachlosen Menschen bemerkt und rasch und unkompliziert helfen möchte, kann unter der Nummer
0676 880 15 8111 täglich von 18 bis 24 Uhr das Caritas-Kältetelefon für Graz anrufen. Ein Team aus Freiwilligen fährt dann zu dem gemeldeten Ort, nimmt Kontakt mit dem obdachlosen Menschen auf und bietet einen Platz in der Winternotschlafstelle oder andere Versorgung wie Tee und winterfeste Schlafsäcke an. „Das Kältepaket wirkt wie ein Vitaminpaket - gegen soziale Einsamkeit und gegen das Frieren im öffentlichen Raum. Mit Angeboten wie der Winternotschlafstelle, dem Kältetelefon und dem Kältebus sorgen wir dafür, dass Menschen die Hilfe bekommen, die sie in der kalten Jahreszeit dringend benötigen" betont Erich Hohl, Vizedirektor der Caritas Steiermark.
Die Caritas hält in der Steiermark dauerhaft mehr als 100 Notschlafplätze für Männer, Frauen und Kinder bereit. Aufgrund des erhöhten Bedarfs kommen während der kalten Monate 36 Plätze dazu. Die Winternotschlafstelle öffnet ab 4. November täglich ab 18 Uhr ihre Türen. Dort stehen Betten, Hygienemöglichkeiten und Verpflegung zur Verfügung. Im Marienstüberl finden die Betroffenen tagsüber einen warmen Ort und eine Mahlzeit. Derzeit ist man noch dringend auf der Suche nach winterfesten Schlafsäcken!
VinziNest wird renoviert
Die VinziWerke stellen in zehn verschiedenen Einrichtungen und Projekten in Graz bis zu 240 Schlafplätze mit einer warmen Mahlzeit zur Verfügung und bieten Menschen in Notlagen zudem die wichtigsten Güter des täglichen Lebens und unterschiedliche sozialarbeiterische Angebote. „Die Not der Menschen steigt stetig und wandelt sich. Wir bemerken, dass der Dauer-Krisenzustand in unserer Gesellschaft zunehmend dazu führt, dass Menschen mit den finanziellen Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen, nicht mehr ihren täglichen Bedarf decken können. Nur gemeinsam können wir ihnen Stabilität und Schutz bieten", so Nicola Baloch, Geschäftsführerin der VinziWerke Österreich.
Neben acht beherbergende Einrichtungen, betreiben die VinziWerke mit Solido ein Housing-First-Projekt und weitere Einrichtungen, wie den VinziBus oder die VinziMärkte. Die Auslastung der Notschlafstellen und Dauerherbergen beträgt über 80 Prozent über das gesamte Jahr, was sich zu einer Zahl von 45.400 Nächtigungen im Jahr 2023 summiert hat. Im VinziNest, der größten Notschlafstelle der Steiermark, steht eine große Sanoierung an. Das Angebot soll aber beibehalten werden und ein Ausweichquartier zur Verfügung stehen.