Unter dem Motto "Don't Let Europe Go Backwards!" fand im September in Heidelberg die diesjährige Generalversammlung der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR) statt. Gemeinsam mit dem European Training and Research Human Rights and Democracy (ETC Graz) präsentierte die Stadt Graz als Projektkoordinatorin die Ergebnisse ihrer aktuellen Arbeit im Städteprojekt "Action".
Über 290 Teilnehmer:innen, darunter 60 Vertreter:innen europäischer Städte sowie zahlreiche internationale Organisationen und zivilgesellschaftliche Partner:innen, nahmen an der ECCAR-Veranstaltung teil. Alexandra Stocker vom ETC Graz überbrachte namens Bürgermeisterin Elke Kahr Grüße der Stadt Graz und berichtete über die Menschenrechtsarbeit in der Stadt an der Mur.
"Action" auch in Graz neu
Das von der EU finanzierte Projekt "Action" hat das Ziel, Städte dazu zu motivieren, Aktionsprogramme gegen Rassismus zu erstellen oder bestehende Programme zu erneuern. Dieses Vorhaben steht im Einklang mit dem EU-Aktionsprogramm zur Bekämpfung von Rassismus 2020-2025 sowie dem Vorhaben der österreichischen Bundesregierung zur Erarbeitung eines Nationalen Aktionsplans gegen Rassismus. Im Rahmen des Projekts beriet das ETC Graz etwa zwei Dutzend Städte. In diesem Zusammenhang wurde auch das Grazer Aktionsprogramm überarbeitet, das demnächst dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt wird. Zudem wurde ein weiteres Kapitel des "Toolkit for Equality" entwickelt, das Städten als Orientierung für die Erstellung von Aktionsplänen dient.
Arbeitsgruppe zur Erhebung von Gleichstellungsdaten
Im Rahmen einer neuen Arbeitsgruppe zur Erhebung von Gleichstellungsdaten hat ECCAR das erste Kapitel seines Toolkits veröffentlicht. Dieses Kapitel zeigt Wege auf, wie lokale Behörden Gleichstellungsdaten in ihrem Wirkungsbereich erfassen können. Die Publikation baut auf den Erfahrungen verschiedener Städte und des ETC Graz auf und bietet vor allem kleinen und mittelgroßen Städten eine praxisnahe Anleitung zur Datenerhebung.
Was ist die ECCAR?
Die ECCAR wurde 2004 auf Initiative der UNESCO gegründet und ist ein Netzwerk von Städten, die sich dem Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung widmen. Heute zählt das Städtenetzwerk fast 200 Mitgliedsstädte aus ganz Europa. Graz gehört zu den Gründungsmitgliedern der Koalition und hat seit Beginn im Lenkungsausschuss maßgeblich zur Entwicklung der ECCAR beigetragen. Durch die Kooperation tauschen die Städte bewährte Verfahren aus, unterstützen einander und setzen sich für die Umsetzung und Anwendung internationaler und nationaler Rechtsinstrumente auf lokaler Ebene ein.