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"Gewalt ist nie im Recht"

Tag gegen Gewalt an Frauen

20.11.2024

In Österreich ist jede dritte Frau von körperlicher und/oder sexueller Gewalt innerhalb oder außerhalb von intimen Beziehungen (erlebt ab dem Alter von 15 Jahren) betroffen - laut Statistik sind es nahezu 35% der weiblichen Bevölkerung. (Quelle: Statistik Austria, 2021)

90 Prozent sämtlicher Gewalttaten gegen Frauen werden in der Familie und im sozialen Nahraum verübt. Hinter geschlechtsspezifischer Gewalt stecken häufig tradierte gesellschaftliche Rollenbilder von Mann und Frau. Das Phänomen des „Victim Blaming", der sog. „Täter-Opfer-Umkehr" gibt Frauen häufig die Schuld oder Mitschuld für das Leid, das ihnen zugefügt wird. „Aber die Gewalt ist nie im Recht", betont Bürgermeisterin und Frauenstadträtin Elke Kahr.

Zeichen setzen

Die Stadt Graz setzt mit dem Referat Frauen & Gleichstellung eine Reihe an Initiativen und realisiert Projekte und Kampagnen, um den Gewaltschutz ins Zentrum zu rücken: „Wir arbeiten daran, dass gewaltbetroffene Frauen jede Stärkung und Unterstützung erhalten, die sie brauchen, um der Gewalt zu entkommen", so Elke Kahr anlässlich des bevorstehenden Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November.

Folgende Gewaltschutzprojekte wurden in Graz bereits umgesetzt:

  • STOPP-Gewalt-Tafeln mit Notrufnummern auf Straßen und Plätzen (siehe unten)
  • Info-Screens in Einkaufszentren (Citypark, Murpark) mit Notruf-Telefonkontakten
  • FRiTZi bringt's - Mobiler Infostand des Frauenreferats in Parks, Einkaufszentren, Wohnsiedlungen und auf Spielplätzen
  • Übergangswohnungen für von Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder
  • Beratung und Hilfe in mehreren Gewaltschutz- und Fraueneinrichtungen (Infos: graz.at/gewaltschutz)
  • „Schau-Nicht-Weg"-Kampagne in Grazer Kinos sowie in Bus und Bim (siehe unten)
  • Info-Broschüre zum Gewaltschutz in sieben Sprachen beim Frauenreferat
  • Kostenlose Taschenalarme beim Frauenreferat - frauen.gleichstellung@stadt.graz.at
  • Umfangreiche Information durch das Referat Frauen & Gleichstellung über Verhalten und Anlaufstellen bei Gewalt gegen Frauen unter graz.at/gewaltschutz sowie auf den sozialen Medien (facebook.com/frauengraz, instagram.com/fraueningraz)

Kampagne #SchauNichtWeg 2024:

Unter dem Motto "Schau nicht weg. Gewalt gegen Frauen geht uns alle an." startet am 25. November die diesjährige Auflage der Gewaltschutz-Kampagne des Referats Frauen & Gleichstellung im Rahmen der „16 Tage gegen Gewalt". Auch heuer werden wieder Kino- und Videospots in allen Grazer Kinos sowie auf den Info-Sceens der Holding Graz Linien zu sehen sein. Für die aktuellen Spots, die die Zivilcourage in der Bevölkerung stärken sollen, konnten Margarethe Tiesel für den Kinospot „Büro" und Alperen Köse sowie Felix Schwarz und weitere Grazer Jugendliche für den Kinospot „Schule" gewonnen werden. Im Schul-Spot wirken Schüler:innen des Körösi-Gymnasiums mit, wo die Dreharbeiten mit freundliche Genehmigung der Direktion stattfanden.

Für die Produktion und kreative Umsetzung der neuen Kinospots zeichnet die HENX Filmproduktion verantwortlich, die bereits die drei Kinospots aus dem Jahr 2021 mit den bekannten Schauspieler:innen Martina Poel, Gregor Seberg und Pia Hierzegger produziert hat. Auf den Social Media-Kanälen des Referats Frauen & Gleichstellung facebook.com/frauengraz und instagram.com/fraueningraz werden nützliche Hilfs- und Unterstützungsangebote, wie Frauenhaus, Beratungsstelle TARA, Gewaltschutzzentrum, Hazissa, FGMC und andere vorgestellt. „Wir möchten die Hilfe-Angebote noch bekannter machen, um die Hemmschwelle für gewaltbetroffene Frauen zu senken", so Doris Kirschner, Referatsleiterin von Frauen & Gleichstellung.

STOPP-GEWALT-Tafeln

Stopp-Gewalt-Tafeln
Stopp-Gewalt-Tafeln© Achtzigzehn

Ein weiterer Teil der Aktionen während der 16 Tage gegen Gewalt ist die dauerhafte Montage der STOPP GEWALT-Tafeln, eine gemeinsame Aktion des Referats Frauen & Gleichstellung mit dem Grazer Frauenrat, unterstützt vom Verkehrsreferat des Grazer Straßenamts und der Holding Graz. Insgesamt werden 25 Tafeln im Grazer Stadtraum, insbesondere auf Grazer Plätzen, sukzessive in den nächsten Monaten dauerhaft montiert. Darauf abgebildet sind die 24/7 Notrufnummern der Grazer Frauenhäuser 0800 20 30 17 und der Helpline Männerinfo 0800 400 777.

Die wichtigste „Waffe" gegen Gewalt an Frauen jedoch ist die langfristige Prävention. Es gilt, positive und selbstbewusste Konzepte von Männlichkeit, die nicht auf der Abwertung von Weiblichkeit beruhen, zu fördern. Denn: „Patriarchale Besitzansprüche, frauenfeindliche Vorstellungen und ungleiche Verhältnisse zwischen den Geschlechtern müssen überwunden werden, damit Gewalt gegen Frauen keinen Nährboden mehr hat", so die Bürgermeisterin.

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