Am 26. September 2024 wurde Arnold Hanslmeier, Professor für Astrophysik an der Karl-Franzens-Universität Graz, mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Stadt Graz ausgezeichnet. Zwei Monate danach fesselte er sein Publikum im bis auf den letzten Platz besetzten Gemeinderatssaal mit einer Schilderung über "Die Erde in Gefahr".
Es ist auch der Titel seines neuen Buchs, eines aus einer Vielzahl an wunderbar verständlichen Werken, das es auch der breiten Öffentlichkeit möglich macht, die komplexen Vorgänge im Weltall nachzuvollziehen.
"Ich erinnere mich noch gut daran, als Professor Hanslmeier zum ersten Mal im Gemeinderatssaal einem großen Publikum die Rätsel des Universums in einfacher lebendiger Sprache nähergebracht hat. Das ist eine Gabe, die mich fasziniert", erinnerte sich Bürgermeisterin Elke Kahr und freute sich, den Wissenschafter zu einem weiteren Vortrag begrüßen zu dürfen.
Zum Einstieg würdigte die Vizedekanin der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz, Astrid Veronig, den Astrophysiker als "internationalen Experten in Astronomie und Astrophysik, der zahlreiche Fachpublikationen und Lehrbücher verfasst hat. Er ist sehr aktiv und erfolgreich darin, sein unstillbares Interesse einem Nicht-Fachpublikum zu vermitteln, davon zeugen auch rund 20 Bücher, darunter ein Kinderbuch mit netten Illustrationen."
Wie bedrohlich die Sonneneruptionen für das Weltraumwetter und letztendlich auch die Atmosphäre sein könnten, ob Asteroiden auf der Erde einschlagen und Außerirdische tatsächlich mit uns Kontakt aufnehmen könnten, wurde dann im Rahmen eines launigen Zwiegesprächs - moderiert von ORF-Steiermark-Urgestein Werner Rannacher - aufgeriffen. Nachzulesen sind die Antworten nun auch im druckfrischen Buch.
Zum Autor
Arnold Hanslmeier kam am 10. Februar 1959 in Feldbach zur Welt. Die war ihm allerdings nie genug.
Schon als Volksschüler wünschte er sich ein Fernglas und begann damit, den Himmel zu beobachten. An der Universität Graz studierte er Physik und Astronomie, 1983 promovierte er sub auspiciis.
Seit rund 35 Jahren hält er an der Uni Graz die Grundvorlesungen in Astronomie, 1994 bis 2000 war er Vorstand des Instituts für Astrophysik, 2005 wurde Hanslmeier zum Professor ernannt und leitete bis 2010 als Vorstand den Institutsbereich Geophysik, Astrophysik und Meterologie. Von 2010 bis 2012 war er außerdem Leiter des Instituts für Physik an der Universität Graz.
Seine Schwerpunkte liegen vor allem auf der Sonnenphysik, der Himmelsmechanik und dem Weltraumwetter. Er beschäftigt sich unter anderem mit den Gefahren, die durch Satelliten drohen, bemannten Raumfahrtmissionen, sonnenähnlichen Sternen, Exoplaneten, dunkler Materie und Leben im Universum. Forschungen und Gastprofessuren führten ihn auch nach Toulouse, Freiburg, Innsbruck, Teneriffa, Wien, Zagreb und La Laguna auf Teneriffa, wo im
Teide-Observatorium das europaweit größte Teleskop steht.
Das Universum, verständlich erklärt
Wegen seiner didaktischen Fähigkeiten, komplizierte Dinge wunderbar einfach und anschaulich darzustellen, ist der Grazer Astrophysiker ein international gefragter Referent. Neben der herausragenden Anzahl von rund 480 Fachpublikationen und einiger Lehrwerke - darunter das etwa 800-seitigen Standardlehrbuch „Einführung in Astronomie und Astrophysik" -, ist er ein unermüdlicher Verfasser populärwissenschaftlicher Werke. Auslöser dafür war die Sonnenfinsternis 1999, die er in seinem Kinderbuch „Der Tag an dem es dunkel wurde" zum Thema machte.
Seither schrieb er unter anderem auch „Die Dimension des Weltalls", „Neue Fenster in das Universum" oder „Der Mond. Bis heute ein Rätsel". Nun reiht sich außerdem das neue Werk "Die Erde in Gefahr" ein, das nun bei Morawa in Graz erhältlich ist. Mehr als zwei Dutzend Bücher sind es mittlerweile, die die Faszination des Universums einer breiten Öffentlichkeit näherbringen sollen - auch, um ein stärkeres Bewusstsein für die Naturwissenschaften zu schaffen.
Darüber hinaus engagiert sich Hanslmeier auch im Bereich der Erwachsenenbildung als Vortragender und Vorstandsmitglied der Österreichischen Urania für Steiermark, deren Präsident er von 2011 bis 2015 war. Er ist außerdem Mitglied der Kommission für Astronomie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
2023 wurde ein Asteroid nach ihm benannt. Sein Name: 182674 Hanslmeier.