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Gemeinsam für das Kind

04.12.2024

Haben Sie als Elternteil oder pädagogische Fachkraft den Eindruck, dass ein Kind mit dem Alltag in Kindergarten oder Schule überfordert ist? Bringt es noch nicht alle Entwicklungsvoraussetzungen mit? Kann das Kind in diesem Rahmen weder lernen noch sich weiterentwickeln? Fällt es durch unpassendes Verhalten auf?  

Eine mögliche Lösung? Das Projekt „Verantwortungsgemeinschaft für das Kind" in Graz-Nordost (Sozialraum 1).

Die Verantwortungsgemeinschaft, bestehend aus Eltern, Pädagog:innen und anderen Fachkräften, wird angeleitet und unterstützt, damit  „alle an einem Strang" ziehen. Das Kind mit seinen Möglichkeiten, Grenzen und vor allem Entfaltungspotentialen rückt in den Mittelpunkt. Eltern und Pädagog:innen bekommen Impulse wie sie in der jeweiligen Situation dazu beitragen können, dieses Kind dabei zu unterstützen die Entwicklungsschritte nachzuholen, die noch fehlen, damit Kindergarten- oder Schulalltag gelingen kann.

„Diese Kinder wollen dazugehören, wissen aber nicht wie." (Maria Aarts, Begründerin der videobasierten Marte Meo-Methode)

Und wie? Als methodischer Hintergrund dient Marte Meo („Aus eigener Kraft"). 

Marte Meo ist eine videobasierte Methode, bei der es um eine Verbesserung der zwischenmenschlichen Interaktion und Kommunikation geht. Bezugspersonen erhalten konkrete Ideen anhand von Videofeedback, um das Kind in alltäglichen Situation wirksam zu fördern.

Was kostet es?

Bezugspersonen und Pädagog:innen sind eingeladen, sich von Marte Meo-Fachkräften begleiten zu lassen. Das Projekt ist kostenfrei. Lediglich bei einer zusätzlichen externen Begleitung durch eine Marte Meo-Supvervisorin entstehen Kosten für die einzelnen Stunden.

Gerald Pelger und Elke Matter (Marte Meo-Therapists) unterstützen Eltern bei der Interaktion mit ihren Kindern.

Im Überblick

Was? 3-monatige Entwicklungsbegleitung, ein Pilot-Projekt der Kinder- und Jugendhilfe Graz-Nordost.

Für wen? Für Bezugspersonen von Kindern und Fachkräfte aus Kindergärten und Schulen im Sozialraum Graz-Nordost (Berzirke: Andritz, Mariatrost, Geidorf, Ries, Innere Stadt, St. Leonhard, Waltendorf)

  • die wahrnehmen, dass das Verhalten des Kindes die Umgebung vor sehr große Herausforderungen stellt.
  • die sich sorgen, dass das Kind ausgeschlossen wird, weil Systeme an ihre Grenzen stoßen.
  • die in einer "Verantwortungsgemeinschaft für das Kind" zusammenarbeiten möchten.

Warum Marte Meo? Um von Kindergarten und Schule profitieren zu können, brauchen Kinder grundlegende soziale und emotionale Basisfertigkeiten. Fehlen diese, kann es zu ungünstigen Verhaltensmustern, wie z. B. Aggression, Rückzug kommen.

  • Mittels der Marte Meo-Methode können die Entwicklungsbotschaften hinter solch problematischem Verhalten erkannt werden.
  • Marte Meo nutzt kurze Filme und leitet anhand der Entwicklungsbotschaften praxisnahe Informationen ab.
  • Diese zeigen konkret, wie wir das Kind unterstützen können, damit es die nächsten Entwicklungsschritte entfalten kann. 
„Verantwortungsgemeinschaft für das Kind" ... damit es für ALLE leichter wird!

Im Detail

Überforderung

In Kindergarten oder Schule sind Kinder oft erstmals mit vielen anderen Kindern konfrontiert. Darüber hinaus wird von ihnen ein bestimmtes Verhalten erwartet, damit der Alltag in diesem Rahmen funktionieren kann. Um diese Situation gut zu meistern, bringen nicht alle Kinder die nötigen Voraussetzungen mit, und können in diesem Rahmen weder lernen noch sich weiter entwickeln. Diese Kinder sind schlicht überfordert und zeigen dies durch manchmal sehr unpassendes Verhalten. Für Pädagog:innen stellt dies häufig eine besonders große Herausforderung dar. So droht auf der Suche nach Entlastung und Hilfe ein regelrechter Teufelskreis mit wechselseitigen Schuldzuweisungen, wodurch das Kind selbst im Stress auf sein Fehlverhalten reduziert wird und so darin immer weiter bestärkt wird.

„Verantwortungsgemeinschaft für das Kind"

In Oelder (Stadt im Kreis Warendorf, Deutschland) wird seit einigen Jahren als Lösungsansatz das Projekt „Verantwortungsgemeinschaft für das Kind" erfolgreich umgesetzt. Das Kind mit seinen Möglichkeiten, Grenzen und vor allem Entfaltungspotentialen rückt in den Mittelpunkt. Weder Eltern noch Pädagog:innen werden allein gelassen, sondern bekommen Impulse wie sie in der jeweiligen Situation dazu beitragen können, dieses Kind dabei zu unterstützen die Entwicklungsschritte nachzuholen, die noch fehlen, damit Kindergarten- oder Schulalltag gelingen kann, bzw. dass auch dieses Kind so gut wie möglich davon profitiert.

Methodischer Hintergrund

Als methodischer Hintergrund - von der individuellen Entwicklungsanalyse bis zu den konkreten Unterstützungselementen für alle Beteiligten - dient Marte Meo („Aus eigener Kraft"). Dabei werden einzelne Sequenzen gefilmt, in denen z. B. eine Marte Meo-Fachkraft (Therapist:in) mit dem Kind in Kontakt ist. Über Bilder zu gelingenden Kontakt-Momenten können konkrete Hinweise für die Entwicklung und Weitergabe von hilfreichen Entwicklungsimpulsen gewonnen werden. Die Erwachsenen der „Verantwortungsgemeinschaft" bekommen dadurch wichtige Informationen und Methoden, um das Kind in alltäglichen Situation wirksam zu fördern.

Marte Meo-Therapists in Graz-Nordost

Nun gibt es auch in Graz eine Gruppe von Marte Meo-Therapists, die dies als Pilotprojekt in Graz-Nordost (Sozialraum 1) in adaptierter Form anbieten. Die Bildung von „Verantwortungsgemeinschaften" (Eltern, Pädagog:innen, Fachkräfte, ...) wird angeleitet und unterstützt, damit „alle an einem Strang" ziehen. Bezugspersonen und Pädagog:innen sind eingeladen, sich von Marte Meo-Fachkräften begleiten zu lassen. Das Projekt ist kostenfrei, da im Rahmen der Präventivarbeit von der Kinder- und Jugendhilfe umgesetzt. Bei Bedarf von zusätzlicher externer Begleitung durch eine Marte Meo-Supvervisorin entstehen Kosten (für die einzelnen Stunden).


Je mehr Personen sich beteiligen, desto besser.

Optimal ist es, wenn Interesse bzw. die Bereitschaft von Seiten der Eltern oder anderen Bezugspersonen und Pädagog:innen gleichermaßen vorhanden ist - möglichst mit Unterstützung  oder zumindest Zustimmung der Einrichtungsleitung. Je mehr Personen sich in einer „Verantwortungsgemeinschaft" beteiligen, desto wirkungsvoller für das Kind/die Kinder. Eine Verantwortungsgemeinschaft kann aber auch klein beginnen und im Verlauf weitere Personen einladen. Konkret: z.B. eine Pädagog:in und ein Elternteil, später auch ein anderer Elternteil und/oder Großeltern, weitere Pädagog:innen und auch Schulwart:in, Busfahrer:in usw. Weiters ist es möglich, in der Einrichtung selbst zu beginnen und Eltern später mit bereits konkreten Lösungsbotschaften dazu zu holen.


Keine Altersgrenze

Grundsätzlich ist das Projekt an keine Altersgrenze gebunden, jedoch gilt: je früher, desto besser! Derzeit wird der Fokus auf das Kindergartenalter gerichtet, da hier die größte Hebelwirkung für Erleichterung (eventuell sogar Ermöglichung) des Schuleintrittes vorhanden ist und dieser eine entscheidende Schwelle für den Bildungszugang darstellt. Aber auch Anfragen von Krippen oder Volksschulen werden gerne abgeklärt.

Interessiert?

Bitte wenden Sie sich an

Dr. Gerald Pelger
Tel.: +43 664 88734514
E-Mail: gerald.pelger@familienfoerderung.at

... damit es für ALLE leichter wird!

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