Graz zeigt, wie eine moderne Stadt die Artenvielfalt schützen kann. Mit der Initiative BeeWild setzt die Stadt ein starkes Zeichen für nachhaltige Stadtentwicklung und Artenschutz. „Mit der BeeWild-Partnerschaft setzen wir einen wichtigen Impuls, Naturschutz und urbanes Leben harmonisch zu verbinden", betont Stadtrat Kurt Hohensinner bei der gemeinsamen Projektpräsentation und Startschuss der Kooperation am 27. Januar. Ob Bienenweiden an Schulen, innovative Landwirtschaft oder die aktive Einbindung der Bevölkerung - die Kooperation zwischen Graz und BeeWild fördert die Artenvielfalt auf vielen Ebenen. „Die nachhaltigen Projekte von BeeWild sind nicht nur gut für die Umwelt, sondern bringen auch langfristige Vorteile für die Stadt‘, erklärt Stadtrat Manfred Eber.
Schloss Lustbühel: Artenvielfalt trifft auf Wissenschaft
Beim Schloss Lustbühel, das zum städtischen Unternehmen GBG gehört, entsteht ein nachhaltiges Projekt, das die Artenvielfalt fördert und gleichzeitig die Öffentlichkeit sensibilisiert. Manfred Eber, verantwortlich für die GBG, betont: „Das Schloss Lustbühel ist ein idealer Ort, um für die Bedeutung der Artenvielfalt zu sensibilisieren. Zahlreiche Grazer:innen kommen täglich hierher, um die Natur zu genießen. Das Schloss Lustbühel ist ein wichtiges Naherholungsgebiet für die Grazer:innen, das nicht nur Raum zur Entspannung bietet sondern auch die Verbindung von Wissenschaft, Nachhaltigkeit und Stadtleben stärkt. Gemeinsam mit BeeWild setzen wir hier ein Zeichen für die Biodiversität."
So werden auf einer speziell angelegten Schaufläche, die auch wissenschaftlich begleitet wird, Bienenweiden geschaffen, die nicht nur für Wildbienen von Bedeutung sind, sondern auch von Ziegen beweidet werden. Ab Frühjahr 2025 wird diese Fläche im Bereich der Buschenschenke durch eine große Informationstafel ergänzt, die den Besucher:innen nicht nur Fakten liefert, sondern sie auch dazu einlädt, das Projekt mit eigenen Augen zu erleben und die Bedeutung von Artenschutz hautnah zu verstehen.
Nachhaltigkeit als Grundwert an Grazer Volksschulen
An bis zu 20 Grazer Volksschulen entstehen Bienenweiden, die nicht nur Lebensraum für Insekten bieten, sondern auch in den Unterricht integriert werden können. Stadtrat Kurt Hohensinner, hebt hervor: „Als Bildungsstadtrat setze ich mich mit zahlreiche Initiativen dafür ein, unsere Kinder frühzeitig für die Themen Natur und Umwelt zu sensibilisieren. Durch die Kooperation bringen wir diese Themen noch stärker in die Volksschulen."
Projekt 10:1 – BeeWild Landwirtschaft im Einklang mit der Natur
Ein weiteres visionäres Projekt in Planung, ist die Nutzung eines Ackers im Süden von Graz, bei dem das BeeWild 10:1-Modell für Landwirtschaft und Artenschutz angewendet wird. Hierbei sollen Bienenweiden mit heimischen Wildpflanzen im Verhältnis 10:1 zu den Produktionsflächen angelegt. Das bedeutet, dass auf 10 Hektar Anbaufläche 1 Hektar Paradies für unzählige Tierarten geschaffen wird. „Mit dem BeeWild 10:1-Modell stärken wir das Kreislaufdenken und schaffen einen Mehrwert für die gesamte Gesellschaft. Wir fördern die nachhaltige Bewirtschaftung, vernetzen Ökosysteme und sichern Lebensräume für viele Tierarten - ein Gewinn für die Natur und uns Menschen gleichermaßen", erklärt Manfred Hohensinner, Initiator von BeeWild.
BeeWild Chinakohl – Artenvielfalt auf dem Teller
Ziel der BeeWild-Initiative und des 10:1-Modells ist es, Artenschutz genussvoll erlebbar zu machen. So gibt es schon einige Produkte aus der artenschutzgerechten Landwirtschaft, wie Kartoffeln, Äpfel und ganz neu auch den BeeWild Chinakohl, welcher ab sofort in allen steirischen SPAR-Märkten erhältlich ist. „Die BeeWild Produkte zeigen, wie Genuss, Nachhaltigkeit und Artenschutz perfekt zusammenpassen", erklärt Katrin Hohensinner-Häupl, Mitinitiatorin von BeeWild und Geschäftsführerin der Frutura.
Eine Freude für Wildbienen und Gaumen
Die Details der Kooperation mit der Stadt Graz wurden bei der Projektpräsentation am 27. Januar mit den Stadträten Kurt Hohensinner und Manfred Ebner, Geschäftsführer der GBG Graz Günter Hirner und den BeeWild-Initiatoren Manfred Hohensinner und Katrin Hohensinner-Häupl in der Bar Amouro vorgestellt. Moderne Rezepte wie das Chinakohl-Kimchee begleiteten dieses Event kulinarisch und zeigten eindrucksvoll, dass Artenschutz nicht nur wichtig, sondern auch schmackhaft sein kann.