Sie leisteten Pionierarbeit. Rupert und Isabella Ursula Matzer eröffneten 1979 in Graz einen der ersten Bioläden in Österreich. Zu Beginn noch in einem Kellerlokal in der Schillerstraße untergebracht, trifft man sie heute in den gemütlichen Räumlichkeiten der Sparbersbachgasse 34, wo ein holzgeschnitztes Schild zwischen den Bäumen hervorlugt: BIOLADEN.
Bewusster Umgang mit Ressourcen
Für ihr Engagement rund um biologisch hochwertige Lebensmittel und soziale Gerechtigkeit erhielten sie heute das Goldene Ehrenzeichen der Stadt Graz. Bürgermeisterin Elke Kahr bedankte sich für den vorbildhaften und unermüdlichen Einsatz der beiden und betonte, dass es auch für sie selbst und ihre Familie stets wichtig gewesen sei, möglichst im Einklang mit der Natur zu leben, saisonale Produkte zu beziehen und generell einen bewussten Umgang beim Konsum von Lebensmitteln zu pflegen. Im Namen der gesamten Stadtregierung überreichte Bürgermeisterin Kahr den sichtlich gerührten Matzers das Goldene Ehrenzeichen.
„Je mehr Menschen dieses Bewusstsein in sich tragen, desto weniger Blödsinn passiert in der Welt", fügt Frau Matzer den Ausführungen der Bürgermeisterin hinzu. Sie sehe die Auszeichnung nicht nur für sich, sondern für alle, die sie auf diesem Weg unterstützt haben. Viele davon seien auch heute hier: Langjährige Mitarbeiter:innen, Lieferant:innen sowie Mitglieder der gemeinwohlorientierten Genossenschaft, die die Familie Matzer gründete.
Der erste Bio-Handel
In einer Zeit, in der noch wenige Menschen an biologische Lebensmittel dachten, eröffneten Rupert und Isabella Ursula Matzer ihren ersten Bio-Handel in Graz. 1992 kam, mit der Unterstützung von Produzent:innen und Konsument:innen, die Kornwaage am Hasnerplatz hinzu. Rupert und Ursula Matzer war nicht nur die Herkunft der Produkte ein großes Anliegen, sondern auch soziales und nachhaltiges Wirtschaften, sodass die beiden 2016 die gemeinwohlorientierte Genossenschaft BIOSPHÄRE gründeten. In dieser Genossenschaft vereinen sich mittlerweile vier Bioläden in Graz, Hartberg und Gleisdorf. Jeder für sich individuell und dennoch verbunden durch die gelebten Prinzipien der Regionalität, sozialen Verantwortung und der Rücksicht auf Natur und Klima.
Als Geschenk für die Frau Bürgermeisterin und ihre Mitarbeiter:innen wurde von der Familie Matzer und der langjährigen Lieferantenfamilie Dreier ein Korb mit biologischen Äpfel und Birnen im Stadtsenatssaal platziert - für eine bewusste und gesunde Stadt Graz.