Maler, Fotograf, Schriftsteller, Ausstellungskoordinator, Moderator, Kulturpolitiker, Diplomat - und seit Mai vergangenen Jahres Botschafter der Republik Albanien in Österreich. Mit Fatmir Velaj kam am heutigen Donnerstag, dem 20. Februar 2025, eine hochinteressante Persönlichkeit ins Grazer Rathaus. Bürgermeisterin Elke Kahr freute sich über den Gastbesuch, kommt dieser doch aus einem Eck der Erde, das sie in vielen Reisen erkundet hat und dessen Land und Leute sie sehr schätzt. So zog sich der Bogen des Gesprächs von der Schönheit der Balkanländer über Politik und Kunst bis hin zur albanischen Community in Graz. Rund 350 Bürger:innen mit albanischem Pass sind in der steirischen Landeshauptstadt gemeldet, die Zahl jener mit albanischen Wurzeln ist aber bedeutend höher, wie Kahr ihrem Gast verriet. Dieser zeigte sich vor allem von Graz als Studienstandort beeindruckt. "Ihre Universitäten sind bei uns in Albanien etwa so berühmt wie Yale, Harvard oder Oxford. Viele Albaner und Albanerinnen zieht es zum Studium nach Graz", bekräftigte Velaj. Einer davon war der bekannte Schriftsteller Lasgush Poradeci (1899–1987), der Vater der modernen albanischen Poesie, der u. a. an der Universität Graz studierte und zehn Jahre lang in der Klosterwiesgasse wohnte. In diesem Zusammenhang trat Velaj mit einem Herzenswunsch an die Bürgermeisterin heran: dem Anbringen einer Gedenktafel an der Grazer Wohnadresse des Schriftstellers. Für dieses Anliegen zeigte sich die Bürgermeisterin ebenso offen wie für eine mögliche Projektkooperation zwischen Graz und Shkodra, dem kulturellen Zentrum Nordalbaniens.