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Graz baut aus - Letzte Etappe für die „Neutorlinie" startet

25.02.2025

Die Stadt Graz wächst weiter: Aktuelle Prognosen zeigen bis 2030 in der zweitgrößten Stadt Österreichs einen Bevölkerungsanstieg auf mehr als 320.000 Personen. Zusammen mit dem ebenso zunehmenden Pendlerverkehr und der Fertigstellung nationaler Infrastruktur-projekte wie der Koralmbahn steigt auch die Anzahl der Öffi-Nutzer:innen von Jahr zu Jahr weiter an. Grund genug, um den Umstieg auf den öffentlichen Verkehr zu forcieren und im Bereich des Fuhrparks und der Infrastruktur zu investieren.

Um die Herrengasse zu entlasten und die Taktung auf der Hauptachse Hauptbahnhof - Innenstadt zu verbessern, wird seit März 2023 an der neuen Neutorlinie gebaut. Die neue Streckenführung führt über die Neutorgasse, über den Andreas-Hofer-Platz, die neu sanierte Tegetthoffbrücke zum Bad zur Sonne und die Vorbeckgasse zur bestehenden Strecke in der Annenstraße.

Ab November 2025 können Straßenbahnen der Linien 1, 4, 6 und 7 über diese Strecke „ausweichen". Die Linien 6 und 7 werden zusätzlich als Linien 16 und 17, statt über den Hauptplatz, über die Neutorgasse geführt. Auch die Fahrzeugflotte wird aufgestockt: Neue Flexity-Straßenbahnen der Firma „Alstom" werden den Fuhrpark der Holding Graz erweitern.

v.l.: Daniela Schlüsselberger, Mark Perz, Elke Kahr, Judith Schwentner, Bertram Werle und Wolfgang Malik
v.l.: Daniela Schlüsselberger, Mark Perz, Elke Kahr, Judith Schwentner, Bertram Werle und Wolfgang Malik© Stadt Graz/Fischer

Finale Phase: Neutorlinie steht vor Fertigstellung

Nach Fertigstellung der Neutorgasse, der Freigabe der Tegetthoffbrücke und den laufenden Gleisarbeiten in der Belgiergasse wird ab 24.05.2025 mit dem Anschluss der Schienen von der Vorbeckgasse in die Annenstraße gestartet. Da es sich bei der Verlegung der neuen Gleise aus der Vorbeckgasse in die Annenstraße um eine komplexe „Gleisanbindung" samt Leitungsinfrastruktur handelt, dauern diese Arbeiten inkl. Schienenersatzverkehr bis 07.09.2025. Mit Fertigstellung der Strecke im Rahmen der Innenstadtentlastung im September beginnen die Testfahrten der Neutorlinie. Ab 29. November wird der Fahrbetrieb aufgenommen. So dass Werktags tagsüber jeder zweite 7er als Linie 17 über die Neutorgasse fährt und in den Abendstunden Montag-Samstag und an Sonntagen ganztägig die Linie 16 über die neue Strecke geführt wird. Zusätzlich stehen den Fahrgästen 2 neue Haltestellen je Richtung zur Verfügung.

Graz baut weiter aus: Infrastrukturinvestitionen im Grazer Westen

Die lange Bauphase im Bereich Vorbeckgasse/Annenstraße nutzen Stadt Graz und Holding Graz, um wichtige Infrastruktur- und Instandhaltungsarbeiten im Grazer Westen durchzuführen.

So werden mehrere Schienenbauprojekte als Schwerpunkt auf der West-Öffi-Achse zwischen Remise 2 und Remise 3 zusammengefasst, um mehrfache Einstellungen des Straßenbahnbetriebs auf dieser stark frequentierten Verbindung zukünftig zu vermeiden. In dieser Phase werden im Grazer Westen Gleise getauscht, Arbeiten in der Remise 3 sowie Gleissanierungen im Unterführungsbereich der Nahverkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof durchgeführt.

In der Eggenberger Straße wird die bestehende Remisen-Einfahrt (Weichen West) von stadtauswärts kommend saniert und eine Einfahrt in die Remisen-Erweiterung (Weichen Ost) von stadteinwärtskommend neu gebaut, in der Straßenbahnunterführung Hauptbahnhof werden die Gleisbögen ausgetauscht, im Rahmen der Innenstadtentlastung erfolgt die Gleisanbindung von der Vorbeckgasse zur  Annenstraße, im Bereich der Kreuzung Eggenberger Straße/Asperngasse wird das Gleisdreieck komplett getauscht, in der Umkehrschleife Eggenberg/UKH werden die Gleisbögen erneuert und es werden die Haltestellen Hauptplatz und Jakominiplatz adaptiert.

Da der Straßenbahnbetrieb auf der West-Ost-Achse infolge der zahlreichen Schienenbauprojekte eingestellt ist, wird im Zuge dessen auch ein Teil der Erzherzog-Johann-Brücke saniert. 

Stimmen zum Projekt

Die letzte Etappe des Ausbaus im Detail.
Die letzte Etappe des Ausbaus im Detail.© Holding Graz

Bürgermeisterin Elke Kahr: „Nach zwei Jahren Bauzeit geht es nun in die letzte Etappe eines sehr wichtigen Straßenbahnprojektes. Bereits jetzt lässt sich feststellen, dass die Neutorgasse sehr gut angenommen wird und die gesamte Innenstadt aufwertet. Mit der Fertigstellung der Neutorlinie im Herbst wird der öffentliche Verkehr noch zuverlässiger und flotter, Geschäfte und Lokale sind noch besser angebunden. Ich danke allen, die rund um den Bau an diesem Ziel gearbeitet haben, und allen Bewohner:innen und Wirtschaftstreibenden für ihre Geduld."

Vizebürgermeisterin Judith Schwentner: „Endspurt! Wir stehen kurz vor der Fertigstellung der Neutorlinie und beenden damit eine Jahrhundertbaustelle, die die Erreichbarkeit in der Stadt nachhaltig verbessern wird. Ich weiß, dass die Arbeiten am letzten Teilstück in den nächsten Monaten noch einmal herausfordernd sein werden, aber das Ziel ist bereits zu sehen. Schon im November nehmen die ersten Straßenbahnen Fahrt auf - ein Gewinn für die ganze Stadt und ihre Menschen. Ich möchte mich bei allen Grazer:innen für ihre Unterstützung und ihr Verständnis sowie bei allen Mitwirkenden für ihre Kraftanstrengung bei dieser für Graz so entscheidenden Weichenstellung bedanken."

SPÖ-Klubobfrau Daniela Schlüsselberger: „Der Ausbau der Neutorlinie geht in die finale Phase und ist ein Meilenstein für Graz in der zukunftsorientierten Entwicklung des öffentlichen Verkehrs. Besonders in der Annenstraße ist es essenziell, die Wirtschaftstreibenden sowie die Bevölkerung vor Ort rechtzeitig und umfangreich über die Baustellenabwicklung zu informieren. Vergessen darf man jedoch nicht, die Auswirkungen entlang der Umleitungsstrecken. Auch hier ist eine umfassende Information besonders wichtig. Ein großer Dank gilt allen Beteiligten, die an der Umsetzung dieses Projekts mitwirken und damit die Mobilität in unserer Stadt weiter verbessern."

Stadtbaudirektor Bertram Werle: „In einer schnell wachsenden Stadt steigt auch das Mobilitätsbedürfnis stetig. Dem tragen wir Rechnung. Da wir in der Stadtentwicklung den Umweltverbund, einschließlich des öffentlichen Verkehrs, stärken wollen, sind entsprechende Verbesserungen und Ausbauten der Infrastruktur notwendig. Mit der Neutorlinie entsteht somit ein zweites, leistungsstarkes Rückgrat für die Innenstadt. Dies ist
ein Dimensionssprung für die zukunftsweisende Stabilität des Straßenbahnverkehrs und gewährleistet nachhaltig die Erreichbarkeit der Innenstadt."

Holding Graz Vorstandsvorsitzender Wolfgang Malik: „Die Neutorlinie als zusätzliche Straßenbahntrasse bringt für den urbanen Verkehrsfluss und die ÖV-Kapazität in der Innenstadt insgesamt enorme Vorteile - sowohl für die Bürgerinnen und Bürger als auch für die Gäste der Landeshauptstadt, insbesondere für unsere Fahrgäste bei den Graz Linien. Heuer setzen Graz Linien 23,3 Millionen Euro in ihrem Schienenbauprogramm um. Das ist aber nur ein Teil einer langen Liste von Investitionen, die der Konzern Holding Graz federführend im Sinne der Daseinsvorsorge umsetzt. Allein in den Branchen Mobilität, Energie und Wasser investieren wir in Abstimmung und mit Finanzierung durch den Eigentümer, sprich auch den Bürger:innen, bis 2040 rund 2 Milliarden Euro. Das innovative 'Energiewerk', die Erweiterung der Grazer Kläranlage oder der multifunktionale Ausbau der 'Steyrergasse-Süd' sind Highlights - alles Vorhaben mit Mehrfachnutzen im Sinne der Kreislaufwirtschaft zur Umweltentlastung oder auch Bereinigung von Altlasten. Unser Konzern ist darauf ausgerichtet, seine Projekte ausreichend und kommunikativ zu begleiten. Denn Vorhaben dieser Dimension haben aufgrund ihrer mehrjährigen Umsetzung immer das Thema, ihren Zweck und ihre Wirkung, einhergehend zu Belastungen während der Bauzeit, nicht aus dem Auge zu verlieren. Mein Dank gilt allen, die bei der Vorbereitung und der Realisierung solcher Großprojekte engagiert und mit Weitblick mitarbeiten. Zusätzlich zur Einhaltung der Umsetzungsziele wird demnach über unsere Kommunikation und Information gezielt mitgewirkt, dass Großprojekte - wie auch eine 'Neutorlinie' - auf allen Ebenen gut ankommen und sich letztendlich alle auf deren Inbetriebnahme freuen."

Holding Graz Vorstand Mark Perz: „Die Bauarbeiten für die Neutorlinie liegen trotz des herausfordernden und komplexen Bauvorhabens dank des Einsatzes der Kollegen:innen der Graz Linien und der Stadtbaudirektion auch zwei Jahre nach Baustart nach wie vor voll im Zeitplan. Ganz im Sinne einer vorausschauenden Unternehmenspolitik verbinden wir die nun startende letzte Etappe des Infrastrukturprojekts mit anderen wichtigen Bau- und Instandhaltungsvorhaben im Grazer Westen. Dabei haben wir notwendige Arbeiten zusammengefasst, um diese in einem möglichst kurzen Zeitraum zu erledigen."

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