Am Montag, dem 24. März 2025, fand in der Justizanstalt Graz-Karlau die 12. Wehrversammlung der dortigen Betriebsfeuerwehr statt. In kameradschaftlicher Atmosphäre blickten die Mitglieder auf ein besonders forderndes Einsatzjahr 2024 zurück.
Einsatz für die Allgemeinheit
Die Betriebsfeuerwehr der Justizanstalt Graz-Karlau zählt aktuell 50 Mitglieder, davon 30 ausgebildete Atemschutzträger*innen. Alle Mitglieder leisten ihren Feuerwehrdienst ehrenamtlich zusätzlich zu ihrer Tätigkeit in der Justizwache - ein nicht selbstverständlicher Einsatz, der enorme zeitliche und körperliche Ressourcen beansprucht. Insgesamt wurden im Jahr 2024 rund 24.500 Stunden geleistet.
„Der Brandschutz ist eine große Herausforderung für alle in der Justiz", betonte Abschnittsbrandinspektor des Bereichsfeuerwehrverbandes Graz Alfred Fabian in seinem Grußwort. „Ihr hattet im vergangenen Jahr einiges zu bewältigen, an Einsätzen wie auch mental. Danke für euren Einsatz."
Einsatzreiches Jahr
Das vergangene Jahr war geprägt von 12 Brandeinsätzen, darunter der Brand in der Wäscherei, ein Haftraumbrand sowie ein Müllcontainerbrand. Zusätzlich rückte die Feuerwehr zu 12 technischen Einsätzen aus, unter anderem zu Auspumparbeiten und dem Binden von Flüssigkeiten. Zwei Fehlalarme und insgesamt 428 dokumentierte Tätigkeiten, darunter 40 Übungen, rundeten die Einsatzstatistik ab. Oberbrandrat des Bereichsfeuerwehrverbandes Graz Andreas Partl würdigte in seinen Worten den Einsatz der Kameradinnen und Kameraden: „Ihr leistet Großartiges. Meine Hochachtung vor dem, was ihr tut."
Neben den Einsätzen standen zahlreiche Lehrgänge und Ausbildungen auf dem Programm. Dazu zählten gesundheitliche Eignungstests wie die AKL-Überprüfung, interne Übungen mit Rauchvorhang und Löschleitungen, Ausbildungstage bei der FF Fürstenfeld sowie eine fordernde Heißausbildung an der Feuerwehrschule in Lebring. Die technische Ausstattung wurde durch die Anschaffung einer neuen Wärmebildkamera erweitert, die künftig bei Brandeinsätzen für mehr Sicherheit sorgen wird. "Es ist nicht selbstverständlich, was Sie im letzten Jahr leisten mussten", stellte Bundesbrandschutzbeauftragter der Justizanstalten Österreich Kontrollinspektor Adolf Binder in seinem Statement fest - und brachte damit die allgemeine Wertschätzung auf den Punkt.
Verankerung im Grazer Feuerwehrwesen
Die Betriebsfeuerwehr der Justizanstalt Graz-Karlau ist Teil der vielfältigen Feuerwehrlandschaft der steirischen Landeshauptstadt. Neben der Berufsfeuerwehr und den Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr gibt es in Graz 19 Betriebsfeuerwehren - von Einkaufszentren über Industriebetriebe bis hin zu großen Spielstätten und den Justizanstalten.
Ein besonderer Moment der Wehrversammlung war die Verleihung von Beförderungen im Feuerwehrdienstgrad sowie die Übergabe von Zertifikaten für absolvierte Weiterbildungen. Außerdem nahm die Betriebsfeuerwehr im Laufe des Jahres an der Tagung der Betriebsfeuerwehren der Justizanstalten teil und verabschiedete bei der traditionellen Weihnachtsfeier mehrere Kollegen in den wohlverdienten Ruhestand. „Ein herzliches Dankeschön, für alles, was ihr tut. Wenn es ernst wird, seid ihr da", brachte Oberstleutnant Günther Zach von der Anstaltsleitung Graz-Karlau die zentrale Rolle der Feuerwehrleute auf den Punkt.
Zum Abschluss der Versammlung bedankte sich Kommandant der BTF Graz-Karlau Kontrollinspektor Albert Winter bei seinem Team: „Wir haben ein sehr ereignisreiches und forderndes Jahr hinter uns. Ich möchte mich aufrichtig für den Zusammenhalt und die Verlässlichkeit bedanken. Schauen wir, dass wir mit diesem Engagement in die Zukunft gehen können."