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Mittelschule Dr. Renner – eine runde Sache

Architekturwettbewerbssieger: Ederer Haghirian Architekten

31.03.2025
Architektur macht Schule(n): Franz Ederer, Manfred Eber, Armin Haghirian, Judith Schwentner, Kurt Hohensinner, Bertram Werle (v. l.)Die Architekturwettbewerbssieger: Armin Haghirian und Franz Ederer (v. l.)Die Stadtbaudirektion mit Bertram Werle, Michael Danzinger und Martin Bukovski (v. r.) zeichnete für die Auslobung des Architekturwettbewerbs verantwortlich.Architektur macht Schule(n): die Stadträte Kurt Hohensinner und Manfred Eber (r.) setzen auf den Bildungsstandort.Architektur macht Schule(n): Stadtrat Kurt Hohensinner und MS-Direktor Markus HiebaumArchitektur macht Schule(n): Die Architekten Franz Ederer und Armin Haghirian mit Stadtbaudirektor Bertram Werle (v. l.)Das Siegermodell

Alt und Neu in bester Verbindung. Den Architekturwettbewerb für den Um- und Neubau an der MS und Polytechnikum Dr. Renner konnten Ederer Haghirian Architekten als Klassenbeste für sich entscheiden.

Einmal mehr setzt die Stadt Graz auf ausgezeichnete Architektur im Schulbau. Vizebürgermeisterin Judith Schwentner, Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner, Finanzstadtrat Manfred Eber, Stadtbaudirektor Bertram Werle, Winfried Ranz-Krainer von der Abteilung Bildung und Integration sowie die Architekturwettbewerbs-Sieger Franz Ederer und Armin Haghirian stellten das prämierte Projekt für die umfassende Modernisierung der
Mittelschule Dr. Renner in Liebenau vor.

Die Stadtbaudirektion mit Hochbaureferatsleiter Martin Bukovski und Projektleiter Michael Danzinger hat den Wettbewerb im Auftrag der Abteilung für Bildung und Integration organisiert. Ziel war es, eine zukunftsweisende Lösung zu entwickeln, die nicht nur historische Bausubstanz mit modernen pädagogischen Anforderungen verbindet, sondern auch nachhaltige Architektur in den Schulalltag integriert. Das rund 17.000 m² große Areal wurde in enger Abstimmung mit Fachabteilungen, dem Bundesdenkmalamt und Archäolog:innen untersucht, um eine optimale Planung zu gewährleisten.

Das prämierte Konzept

Symbolbild vom Siegerprojekt für die MS Dr. Renner
Symbolbild vom Siegerprojekt für die MS Dr. Renner© Ederer Haghirian Architekten

Ederer Haghirian Architekten ZT GmbH konnten als Klassenbeste beim EU-weiten Wettbewerb zur Erweiterung, Sanierung und Umstrukturierung des denkmalgeschützten Schulgebäudes aufzeigen: Sie setzten sich mit ihrem innovativen Konzept gegen 32 weitere Einreichungen durch und überzeugten bei ihrem Entwurf mit einer behutsamen Erweiterung des Bestands und einer klaren, zeitgemäßen Formensprache.

„Die denkmalgeschützte Dr. Renner-Schule bleibt erhalten und wird durch einen eigenständigen Neubau ergänzt. So entsteht ein nachvollziehbares Zusammenspiel von Alt und Neu", begründet die Jury unter Vorsitz von Bettina Götz ihre einstimmige Entscheidung. „Besonders der halbkreisförmige Neubau schafft eine neue, markante Adresse und bildet mit seinen Freiflächen eine lebendige Schulumgebung. Dieses Projekt setzt ein starkes Zeichen für nachhaltiges und innovatives Bauen - Themen wie Klima, Materialwahl und Ressourcenschonung wurden konsequent integriert".

Der Siegerentwurf – Verbindung von Tradition un Moderne:

  • Die denkmalgeschützte Dr. Renner-Schule bleibt vollständig erhalten und wird durch einen halbkreisförmigen, dreigeschoßigen Neubau im Westen ergänzt.
  • Eine zentrale Treppenanlage verbindet Alt- und Neubau und schafft eine klare Orientierung.
  • Großzügige, begrünte Freiflächen auf allen Ebenen samt umlaufender Holzfassade fördern eine offene, lebendige Lernumgebung.
  • Die neue Struktur umfasst Cluster-Klassen mit gemeinschaftlichen Lernzonen, Garderobe, Nachmittagsbetreuung (GTS) und einen Multifunktionsraum.
  • Der Schulvorplatz geht fließend in den Schulgarten mit Pausen-, Spiel- und Sportflächen über.
  • Terrassen werden als Freiklassen genutzt, um zusätzlichen Raum im Freien zu schaffen.
  • Ein barrierefreier Haupteingang und ein Lift im Bestand ermöglichen eine uneingeschränkte Nutzung für alle.
  • Das Projekt übertrifft die klimaaktiv-Anforderungen an Energieeffizienz und Nachhaltigkeit deutlich:
    - Recyclingbeton für Erdgeschoße, Holzbauweise für Obergeschoße und eine
    hinterlüftete Holzfassade sorgen für eine ressourcenschonende Bauweise.
    - Großflächige Photovoltaikanlagen ermöglichen eine energieeffiziente Nutzung.
    - Vertikale Begrünung verbessert das Mikroklima und unterstützt die natürliche Kühlung.
    - Ein außenliegender Sonnenschutz mit Lichtlenkfunktion reduziert den Kühlbedarf im
     
    - Regenwassermanagement erfolgt durch Zisternen, begrünte Dächer und
      bodengebundene Fassadenbegrünung.

Projektdetails

  • Standort: Eduard-Keil-Gasse 41, 8041 Graz
  • Kapazität: 16 MS-Klassen, 2 PTS-Klassen, 2 Partner:innenklassen (derzeit 8 MS-Klassen)
    für rund 460 Schülerinnen und Schüler
  • Nutzfläche: 4.800 m²
  • Kostenrahmen: ca. 29,5 Mio. EUR (inkl. USt., Stand 02/2024)
  • Preisgerichtssitzung: und 11. März 2025
  • Angedachter Zeitplan: Baustart 2026, Fertigstellung 2028

Stimmen zum Projekt

Vizebürgermeisterin Judith Schwentner: „Wir investieren hier ganz gezielt in die Zukunft unserer Stadt. Eine Schule, die architektonisch überzeugt, pädagogisch moderne Räume bietet und gleichzeitig höchste Standards in Sachen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit entspricht, ist ein Gewinn für alle - für die Schüler:innen und die Lehrenden, die hier einen Großteil ihrer Zeit verbringen sowie für den gesamten Stadtteil Liebenau."

Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner: „Meine Vision ist, dass Graz eine Stadt ist, in der alle Kinder ihre Talente bestmöglich entfalten können. Mit der Schwerpunktsetzung Elektrotechnik setzen wir unsere Strategie zur Aufwertung der Mittelschulen fort. Durch die geplante Erweiterung von 8 auf 16 Klassen darf sich der Bezirk Liebenau bald über die größte Mittelschule in Graz freuen. Zusätzlich entstehen 2 PTS-Klassen und im Sinne der Inklusion zwei Partnerklassen. Besonders im Mittelschulbereich brauchen wir jeden neuen Schulplatz dringend. Genau deswegen kämpfe ich um die notwendigen finanziellen Mittel, damit dieser Ausbau schnellstmöglich umgesetzt wird!"

Finanzstadtrat Manfred Eber: „Wir investieren hier nicht nur in ein Gebäude, sondern in bessere Chancen für kommende Generationen. Eine Schule, die sich öffnet - räumlich, pädagogisch und architektonisch - stärkt den Zusammenhalt im Stadtteil und schafft ein Umfeld, in dem sich junge Menschen entfalten können. Besonders gefällt mir, wie gut Alt und Neu hier zusammenpassen: Der alte Schulbau bleibt erhalten, bekommt aber mit dem Neubau eine moderne Ergänzung, die sich gut einfügt und Platz fürs Lernen schafft. Das ist eine Investition, die uns als Stadtgemeinschaft langfristig zugutekommt."

Stadtbaudirektor Bertram Werle: „Mit dem Siegerentwurf ist es gelungen, eine architektonische Antwort auf die städtebauliche Situation in Liebenau zu finden. Besonders beeindruckt der neue ‚Kopf‘ mit seiner runden Formsprache, die den denkmalgeschützten Bestand respektiert und gleichzeitig alle Bedarfe der wachsenden Schule erfüllt. Der behutsame Umgang mit dem wertvollen Baumbestand und die durchdachte Freiraumgestaltung mit mehreren Terrassen machen diesen Entwurf zu einer harmonischen Symbiose aus Vergangenheit und Zukunft."

Winfried Ranz-Krainer von der Abteilung für Bildung und Integration: „Mit dem größten Mittelschulstandort in Graz entsteht ein zukunftsweisender Lernort, der nach dem Future Classroom Prinzip aus Brüssel gestaltet ist und Schülerinnen und Schülern vielseitige Bildungs- und Entfaltungsmöglichkeiten bietet. Als inklusiver Standort setzt die Schule auf bedürfnisorientierte Lernbereiche, die individuelles Lernen fördern. Differenzierte Lern- und Lehrorte in Innen- und Außenräumen schaffen einen offenen, inspirierenden Schulalltag und ermöglichen allen einen Zugang zu den Freiflächen. Dieser Schulbau setzt neue Maßstäbe in der Bildungslandschaft und dient als Impulsgeber für eine moderne und chancengerechte Zukunft unserer Kinder. Wir freuen uns über diesen mutigen Schulbau!"

Architekten Franz Ederer und Armin Haghirian: „Das Stadtgebiet zwischen Liebenauer Stadion und der Mur verändert sich. Die Naturlandschaft entlang des Murkraftwerks, der neue „Stadtstrand" und die Bebauung auf der ehemaligen Kirchnerkaserne hat viel Bewegung in die, bis jetzt eher ruhige, Wohngegend gebracht. Daher ist es nur logisch, bestehende Strukturen, wie die Mittelschule Dr. Renner, mit ihrem hohen Identifikationspotenzial für die Anwohner:innen, aufzuwerten, um zu zeigen, dass alle gesellschaftlichen Aspekte in unserer Stadt gleich wichtig sind. Der denkmalgeschützte Bestand wird - in diesem Sinne - um einen halbrunden Zubau erweitert, welcher im respektvollen Abstand, einerseits der Vergangenheit und den Erinnerungen der ehemaligen SchülerInnen Tribut zollt und anderseits durch seine Symbolhaftigkeit in die Bildungszukunft weist."

Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten

Die eingereichten Entwürfe sind vom 1. bis 15. April 2025 im Bauamtsgebäude der Stadt Graz
(5. Stock) ausgestellt.

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