Wie ein ehrenamtliches Expert:innengremium die Klimazukunft der Stadt mitgestaltet.
Sie arbeiten ohne Honorar, aber mit umso mehr Herzblut: Die 11 Klimabeirät:innen haben in den letzten zwei Jahren für die Stadt Graz entscheidende Impulse auf dem Weg zur Klimaneutralität 2040 gesetzt. In einer intensiven zweiten Funktionsperiode (2023-2025) hat das unabhängige Gremium nicht nur beraten, sondern Weichen gestellt - und zieht nun Bilanz.
„In den letzten zwei Jahren hat die Stadt Graz im Klimaschutz viel auf Schiene gebracht, jetzt heißt es noch stärker in die Umsetzung zu gehen. Als Klimabeirat konnten wir den Fachabteilungen nicht nur zahlreiche Inputs aus unserer Forschung und Praxis für die Entwicklung von Strategien und Aktionsplänen geben, sondern haben auch viel über die Planung, Prozesse und aktuellen Projekte mitgenommen", fasst Birgit Bednar-Friedl, Vorsitzende des Klimabeirats zusammen. Gemeinsam mit Co-Vorsitzendem Tristan Schachner und einem interdisziplinären Team brachte sie wissenschaftliches Know-how und zivilgesellschaftliches Engagement an den Verhandlungstisch mit der Stadtverwaltung – kritisch, konstruktiv und zukunftsorientiert.
Elf Sitzungen, viele Schritte vorwärts
Ob PV-Masterplan, Mobilitätsplan Graz 2040 oder die städtische Lebensmittelstrategie – in insgesamt elf Sitzungen beriet der Beirat zu strategisch zentralen Themen. Ein besonders starkes Signal setzte er mit der einstimmigen Empfehlung für zwei große Photovoltaik-Freiflächen-Projekte. Die Begründung? „Die Vorteile überwiegen. Graz macht sich unabhängiger, verbessert die Luftqualität und stärkt die Gesundheit der Bevölkerung." Der Klimabeirat wirkt also nicht im stillen Kämmerlein. Er ist Impulsgeber, Strategieberater und Brücke zur Bevölkerung. Ob Konsumverhalten, Mobilität oder Ernährung – viele CO₂-Emissionen entstehen im Alltag. Deshalb wird auch die aktive Einbindung der Grazer:innen großgeschrieben. Ein Beispiel dafür: Der Klima-Pakt, der 2024 mit über 50 Unternehmen gestartet wurde und nun ausgebaut werden soll.
Wertschätzung schlägt Wurzeln
Für ihren Einsatz wurden die Beiratsmitglieder von Bürgermeisterin-Stellvertreterin Judith Schwentner geehrt - und zwar mit einer Baumpatenschaft am Mariahilferplatz: „Klimaschutz braucht viele kluge Köpfe - und einen klaren Plan. Der Klimabeirat bringt beides ein: wissenschaftliches Know-how und engagierte Stimmen aus der Zivilgesellschaft. Gemeinsam übernehmen wir Verantwortung für Graz."
Und es geht weiter: Alle Mitglieder haben sich für eine neue Periode bereit erklärt. 2025/2026 wird der Beirat u. a. einen Aktionsplan zur Klimawandelanpassung mitentwickeln, strukturelle Voraussetzungen für ein klimafreundliches Leben stärken, den Klima-Pakt erweitern und das Monitoring für die Klimaziele schärfen.